Erinnerung an die Russlanddeportation in Schinal

Rund 280 Personen wurden für „Malen’kiy Rabota“ verschleppt

Foto: Gyopár Lang

Schinal - Die 96-jährige Maria Czier ist die einzige noch lebende Russlanddeportierte in Schinal/Urziceni. An der Gedenkveranstaltung, die zum Gedenken der Russlanddeportation der Sathmarer Schwaben aus Schinal vergangenen Sonntag stattfand, konnte die ehemalige Verschleppte wegen ihres hohen Alters nicht mehr teilnehmen. Auch wenn von den 190 damals nach Russland zur Zwangsarbeit verschleppten jungen Männern und Frauen nur noch eine einzige lebt, wird die Gedenkfeier jedes Jahr Anfang Januar veranstaltet. „Insgesamt 280 Personen wurden aus Schinal in die ehemalige Sowjetunion verschleppt. „Malen’kiy Rabota“ (kleine Arbeit), nannten die Russen damals die Arbeit, die die Deportierten verrichten sollten, um die Verschleppten zu beruhigen, dass sie bald nach Hause kehren könnten. In der Wirklichkeit mussten alle in der Schwerindustrie arbeiten und diese kleine Arbeit dauerte vier bis fünf Jahre. Rund 90 von den aus Schinal deportierten Schwaben starben in Russland unter unmenschlichen Verhältnissen“, sagte Herbert Ludescher, stellvertretender Vorsitzender des Kreisforums Sathmar und Vorsitzender des Ortsforums Schinal. Bei der feierlichen Kranzniederlegung nach dem Gedenkgottesdienst, der in der lokalen römisch-katholischen Kirche von Pfarrer Anton Heinrich zelebriert wurde, sprachen auch Csaba Pataki, Vorsitzender des Kreisrats Sathmar/Satu Mare, Stefan Kaiser, Vorsitzender des DFD  Sathmar und Tibor Schupler, Bürgermeister der Gemeinde Schinal zu den Anwesenden. Alle drei unterstrichen in ihren Reden die Wichtigkeit der jährlichen Erinnerung an die vor bereits 77 Jahren stattgefundenen traurigen Ereignissen, auch wenn die Anzahl der Russlanddeportierten immer geringer wird.