Fernwanderweg Via Transilvanica

Die Trasse von der Donau nordwärts geht durchs Cerna- und Bistratal und durch viele abgelegene Weiler

Reschitza – Das Projekt der Brüder Uşeriu (über den Verein „Tăşuleasa Social“), die sich durch den Gewinn arktischer Extrem-Marathons einen Namen gemacht haben, einen Fernwanderweg vom Norden in den Süden Rumäniens unter dem Namen Via Transilvanica (markiert durch ein T in einem Kreis) zu etablieren, nimmt Gestalt an, zumal das ausschließlich von Freiwilligen betreute und mittels Spenden zu verwirklichende Projekt bis zur Stunde zahlreiche Geldgeber gefunden hat.

Von den insgesamt 1000 Kilometern, die den Standort des Brückenfußes der Römerbrücke des Apollodorus von Damaskus (dem Lieblingsarchitekten des Römerkaisers Trajan) bei Drobeta Turnu Severin mit dem Mönchskloster Putna in der Bukowina verbinden, sind bereits 400 km fertig markiert, meldeten jüngst die Initiatoren. Der Fernwanderweg wurde so konzipiert, dass er sowohl zu Fuß, als auch per Fahrrad oder reitend zurückgelegt werden kann. Ursprünglich – das war, als die Brüder U{eriu den Fernwanderweg als ihren Beitrag zum Zentennarium Rumäniens 2018 vorstellten – hatte sich der Verein „Tăşuleasa Social“ vorgenommen, jährlich 30 km dieser Fernwandertrasse herzurichten. 

Dies auch, weil das ambitiöse Projekt nicht gerade billig zu realisieren ist, braucht man dazu u.a. doch mindestens 230 Tonnen zurechtgeschnittenen Andesit, der jeden einzelnen Kilometer der Trasse markiert. Deshalb brauchte es eine starke und gezielte Werbebewegung, um das nötige Geld zusammenzubekommen. An Volontären sei bisher keinerlei Not gewesen, meinten die U{erius. Aber auch das Sponsorengeld sei bislang reichlich geflossen: 400.000 Euro habe man bereits beisammen, von in- und ausländischen Firmen, aber auch von privaten Geldgebern. Viel mehr als man erwartet hatte in einer eigentlich sehr kurzen Zeit.

Die Via Transilvanica beginnt in Drobeta Turnu Severin, beim Standort jener Brücke, wo die Legionen Kaiser Trajans die Donau 105/106 überquerten, um das antike Dazien zu erobern und die Römerprovinz Dacia felix zu gründen. Kein Zufall: es ist derselbe Ort, wo Karl I von Hohenzollern-Sigmaringen von einem Donauschiff mit kleinem Gefolge an Land ging („Von diesem Augenblick an bin ich Rumäne!“), um anschließend als König Karl I./Carol I von Rumänien die Modernisierung der Donaufürstentümer Moldau und Walachei als Königreich Rumänien zu starten. Die Initiatoren haben also als Ausgangspunkt des Fernwanderwegs einen zweimaligen Schlüsselort für die Entwicklung des Raums nördlich der Unteren Donau gewählt.

Danach geht´s durchs Banater Bergland, auf der Trasse den Cerna-Fluss aufwärts, durchs Domogled-Massiv – ein Naturschutzgebiet – nach Westen in den Raum der flächengrößten Gemeinde Rumäniens, Cornereva , durch die Weiler Dobraia, Poiana Lungă, Costiş, Bogâltin, Pogara, durchs Gemeindezentrum Cornereva, Cireşel, Zbegu, Bojia, Hora Mare, Arsuri, Obi]a, dann über die Berge weiter westwärts durchs Pflaumenschnapsbrennerdorf Feneş, am oberen Ende des Rusca-Stausees durch Rusca, durch die ehemals von Deutschböhmen bewohnte Gemeinde Neusadowa/Sadova Nouă, Ilova, Vârciorova, durch Zuflüsse des Bistra-Tals aufwärts über Borlova, Turnu Ruieni, Cicleni, im Bistratal durch Glimboca, Ferdinandsberg, Cireşa, Zăvoi, Voislova, Băuţar, Cornişoru und Bucova, danach über das Eiserne Tor Siebenbürgens in die Hatzeger Senke und damit nach Siebenbürgen.