Fußballfrust: Entgleisung vor laufender Kamera

Steaua Bukarest und Astra Giurgiu lassen Punkte

Komplett auseinandergenommen hat der allmächtige Fußballboss von Astra Giurgiu. Ioan Niculae, seine gesamte Mannschaft. Vor allem seinem Trainer Daniel Isăilă und den Vereinspräsidenten Dinu Gheorghe kreidete Niculae vor laufenden Kameras das schwache Spiel und vor allem die Niederlage bei Uni Klausenburg an. Um höhere Ziele anzupeilen brauche man einen Trainer von Format, sagte Niculae über den Übungsleiter. Verständlich zwar der Unmut des Vereinsinhabers, weil er damit die Titelträume entschwinden sieht, doch mit solchen Aussagen in der Öffentlichkeit hat er seinem Coach einen Bärendienst erwiesen. Niculae selbst sagte, er wolle seinen Trainer bis zum Saisonende im Amt behalten.

Preisfrage bleibt, wie Isăilă seinem ohnehin derzeit wenig überzeugenden Team in Zukunft die nötigen Impulse geben soll? Der Kampf um die Tabellenspitze bleibt trotz Vier-Punkte-Vorsprung von Steaua weiterhin spannend. Zum einen hat Steaua im hauptstädtischen Derby gegen Dinamo unentschieden gespielt und damit zwei Punkte eingebüßt, zum anderen hat Petrolul nach einem 2:0 gegen O]elul Galatz erneut an die Wertungsspitze aufgeschlossen.

Schiedsrichter können Fehler machen, aber Persönlichkeit müssten sie schon zeigen, sagte der deutsche Ewald Lienen, Trainer in Diensten von Oţelul Galatz. Vor allem die Nachsichtigkeit des Schiris dem Petrolul-Star Adrian Mutu gegenüber prangerte Lienen nach der Niederlage seiner Mannschaft an. Oţelul rangiert weiterhin auf einem Abstiegsplatz – auch deshalb, weil Viitorul Konstanza eine gute Leistung gegen eine wenig überzeugende CFR Klausenburg zeigte. Viitorul schrammte dabei hautnah an einem Sieg vorbei, denn die Nordsiebenbürger glichen nur wenige Sekunden vor Spielschluss aus.

Der ehemalige Trainer der zweiten Mannschaft von Energie Cottbus, Vasile Miriuţă, hat nach seinem Wechsel von Ceahlăul Piatra Neamţ nach Klausenburg bisher erst zwei Unentschieden in zwei Partien erzielt und konnte die erwartete Wende beim Ex-Meister nicht herbeiführen. 1:1 hieß es in vier der sieben bisher ausgetragenen Partien des 21. Spieltages. Mit dem 1:1 zwischen Poli Temeswar und Săgeata Năvodari dürften beide Aufsteiger im Prinzip zufrieden sein. Auch wenn Poli nun Gastgeber war und zu Hause zwei Zähler einbüßte, sind die Temeswarer trotz relativ schwacher Auftritte mit vier Punkten aus zwei Begegnungen im Soll.