Gemeinsame Minenjagd im Schwarzen Meer

NATO-Anrainer unterschreiben Memorandum

Istanbul/Bukarest (ADZ) - Die Türkei, Bulgarien und Rumänien wollen im Schwarzen Meer gemeinsame Minenräumoperationen durchführen und haben in diesem Sinne am Donnerstag in Istanbul eine Absichtserklärung unterzeichnet. Dazu soll eine Marinegruppe zur Minenabwehr im Schwarzen Meer – die MCM Black Sea – unter rotierendem Kommando gegründet werden. So können auch ukrainische Getreideexporte entlang der rumänischen und bulgarischen Schwarzmeerküste abgesichert werden. Vor dem Hintergrund des russischen Krieges gegen die Ukraine wurden in den letzten zwei Jahren mehrfach in den Gewässern der drei NATO-Länder treibende Minen gemeldet. Der rumänische Verteidigungsminister, Angel Tîlvăr, erklärte, dass auch andere Alliierte und Partner nun die Möglichkeit hätten, der Initiative beizutreten: Aufgrund der Aggressivität Russlands und seiner Verachtung gegenüber völkerrechtlichen Normen sei die Lage im Schwarzen Meer nicht nur ein regionales Problem, sondern eines mit globaler Auswirkung. Ende letzten Jahres hatte Rumänien sein erstes von Großbritannien gekauftes modernes Minenräumboot der Sandown-Klasse übernommen. Ein zweites Boot dieser Art soll bald folgen.