Harte Aussagen des Krankenhausmanagers

Europaabgeordnete verpetzt Oancea beim Gesundheitsminister

Temeswar – Die in den vergangenen Tagen im Kreis Temesch/Timiș registrierte Explosion der Covid-19-Fallzahlen und der zeitweilige Mangel an Remdesivir, dem Arzneimittel, das als erstes im Falle einer schweren Corona-Erkrankung verabreicht wird, hat die Ärzte des „Victor Babeș“-Krankenhauses für ansteckende Krankheiten dazu bewogen, mit Warnungen für die Bevölkerung an die Öffentlichkeit zu gehen. So behauptete der Manager des „Victor Babe“, Dr. Cristian Oancea, beim Fernsehsender „Digi24“, er bitte jene Menschen, die nicht an das Virus glauben, keine Maske tragen oder sich über die Maßnahmen der Behörden lustig machen, nicht ins Krankenhaus zu kommen, sollten sie an Covid erkranken, sondern auf alternative Therapien zurückzugreifen.

„Wenn du nicht daran glaubst, wieso sollst du noch das Gesundheitssystem belasten? Andererseits ist es das Recht eines jeden, mit seinem Leben das zu tun, was er möchte. Wir sind hier, um für das Leben jener Menschen zu kämpfen, die leben wollen“, sagte Cristian Oancea, der ebenfalls erzählte, dass er auch solche Patienten gehabt hätte, die nicht an das Virus geglaubt hatten, sich aber ansteckten und nach der Genesung mit dem Tragen von Schutzmasken begonnen hätten.

Auf seine Aussagen hin wandte sich die Europaabgeordnete Maria Grapini (PSD) mit einem Schreiben an Gesundheitsminister Nelu Tătaru, in dem sie das „unangemessene Verhalten“ des Krankenhausmanagers meldet. Dr. Oancea soll – so Grapini – die Berufsethik übertreten haben. Maria Grapini ist bekannt als Unterstützerin der ehemaligen Krankenhausmanagerin Voichi]a L²zureanu, die bei den jüngst abgehaltenen Kommunalwahlen seitens der Sozialdemokraten für das Bürgermeisteramt Temeswar kandidiert hatte. Im Mai d.J. wurde Lăzureanu per Beschluss des Gesundheitsministers zur medizinischen Leiterin abgestuft – das Management des Krankenhauses am Jagdwald/Pădurea Verde übernahm damals Cristian Oancea.

Die Ärzte des Temeswarer „Victor Babeș“-Spitals, die seit mehr als sieben Monaten an vorderster Front gegen das Coronavirus kämpfen, sind diese Woche mehrmals mit Empfehlungen für die Bevölkerung an die Öffentlichkeit getreten und haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die Menschen die von den Behörden auferlegten Hygiene- und Distanzierungsregeln aufs Strengste befolgen sollten. Am Dienstag informierten die Ärzte, dass alle Betten der Intensivtherapie am „Babe{“-Spital besetzt seien und das für die schweren Covid-19-Fälle unentbehrliche Medikament Remdesivir fehle. Am Donnerstag wurden 50 Dosen dieser Medizin nach Temeswar geliefert, die für etwa zehn Patienten ausreichen. Eine weitere Lieferung von rund 150 Dosen wird in den kommenden Tagen erwartet.  Am Donnerstag wurde eine Rekordzahl von 142 Covid-19-Neuerkrankungen im Kreis Temesch registriert.