Hauchdünne Gewinne und Zurückhaltung an der Börse vor Listung von Hidroelectrica

In der ersten Juni-Woche zeichnete die rumänische Börse ein eher uneinheitliches Bild, wenn wir uns die Indizes ansehen. Dabei handelte es sich nicht um eine ganze Handelswoche, sie war durch die orthodoxen Pfingsten um einen Tag verkürzt. Im Durchschnitt ging es für die wichtigsten Indizes um 0,3 Prozent nach oben. Dies war vor allem dem ROTX zu verdanken, der in den vier Handelstagen 294,8 Punkte zulegte (plus 1,09 Prozent) und so den Durchschnitt rettete – und beiläufig die 27.000-Punkte-Marke knackte. Dem stand ein Wochenrückgang von 1,6 Prozent auf 50.081,30 Punkten des Finanzwerte-Index BET-FI gegenüber. Der Hauptindex BET und der BETPlus konnten ebenfalls überzeugen mit Zuwächsen von 0,96 Prozent (auf 12.251,01 Punkte) beziehungsweise 0,89 Prozent (auf 1825,21 Punkte). Deutlich unter dem Durchschnitt lag der Energiewerte-Index, der ein Plus von nur noch 0,15 Prozent auf 937,92 Zählern schaffte.

Aktienumsätze vergleichbar mit Vorwoche

Die Aktienumsätze waren mit jenen der Vorwoche – ebenfalls eine verkürzte Handelswoche – vergleichbar. Mit einem Gesamtumsatz von 158,6 Millionen Lei lag der Aktienumsatz nur 5,48 Prozent unter dem der Vorwoche. Die Rangliste wurde von den üblichen Verdächtigen Banca Transilvania, dem Fonds Proprietatea, OMV und Nuclearelectrica bestritten. Die Banca Transilvania (TLV, 19,21 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) brachte es mit 54,6 Mio. Lei auf 34,4 Prozent des Gesamtumsatzes, die Aktie legte auf Wochensicht 2,4 Prozent zu. Der Fonds Proprietatea (FP, 2,015 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) schaffte einen Umsatz in Höhe von 30,3 Mio. Lei (19,1 Prozent vom Gesamtumsatz), die Aktie aber ging um 0,5 Prozent zurück. Für 18,7 Mio. Lei und somit 11,8 Prozent vom Gesamtumsatz war OMV Petrom (SNP, 0,4926 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) verantwortlich. Die Aktien erfuhren eine Kurskorrektur auf Wochensicht in Höhe von 0,48 Prozent. Der AKW-Betreiber und Stromerzeuger Nuclearelectrica (SNN, 44,5 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) hingegen brachte es auf einen Umsatz von 15,4 Mio. Lei, das machte 9,7 Prozent vom Wochenumsatz mit Aktien aus. Die Aktie verlor 14,5 Prozent auf Wochensicht.

Börsengang von Hidroelectrica auf Zielgeraden

Die Marktkapitalisierung legte nur geringfügig zu, von 208,4 Milliarden Lei auf 209,05 Mrd. Lei im Durchschnitt. Die Anleger legten auch in der vergangenen Woche eine gewisse Zurückhaltung an den Tag, die nicht unbedingt durch die Sommerzeit zu erklären ist. Vielmehr warten viele gespannt auf den wohl größten Börsengang der Geschichte der rumänischen Börse: Hi-droelectrica. Der größte Stromerzeuger des Landes soll im Juli dieses Jahres an die rumänische Börse gehen. Vorerst steht nur der 20-prozentige Anteil des Fonds Proprietatea zum Verkauf, der Staat behält seine Mehrheitsbeteiligung von 80 Prozent und darf diese 12 Monate nach Abschluss des sogenannten Initial Public Offering auch nicht veräußern. Somit erzielt der rumänische Staat auch kein Einkommen aus dem Verkauf der Aktien. Der Börsengang wird auf bis zu 2 Mrd. Euro beziffert. Den Verkaufserlös kassiert nur der Fonds Proprietatea. Hidroelectrica hat im ersten Quartal dieses Jahres einen Umsatz von 3,37 Mrd. Lei erzielt (plus 37 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal), der Reingewinn stieg um 34 Prozent auf 1,74 Mrd. Lei. Das genaue Datum des Börsengangs ist noch unbekannt.

Devisen

Der rumänische Leu konnte sich in der vergangenen Woche gegenüber beiden Leitwährungen durchsetzen. Vor allem gegenüber dem Euro konnte der Leu den Verlust der Vorwoche wieder wettmachen und legte auf die minus 0,117 Prozent mit nun plus 0,147 Prozent einen drauf. Am gestrigen Montag notierte der Euro allerdings immer noch bei teuren 4,956 Lei. Gegenüber dem US-Dollar zeigte sich der Leu etwas zurückhaltender, auf Wochensicht verlor die nordamerikanische Leitwährung mit 0,11 Prozent etwas weniger als in der Woche zuvor (minus 0,2 Prozent). Gestern startete der US-Dollar bei 4,6047 Lei in die neue Handelswoche.


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