Haydn, Mozart und Beethoven in vier Programmpunkten

Orchesterkonzert der Staatsphilharmonie „Transilvania“ für kleine Besetzungen und große Geschichten

Klausenburg – Etwa fünfzig anspruchsvolle Arien für Sopran, die nicht für die Oper, sondern für eine Aufführung im Konzertsaal bestimmt sind, hat Wolfgang Amadeus Mozart geschrieben. Das Klavier als Instrument inmitten des Orchesters jedoch ist nur in der Konzertarie KV „Ch’io mi scordi te?“ (Italienisch für die Frage ´Wie könnte ich dich vergessen?´) besetzt – um das Jahr 1786 soll Mozart angeblich Spitzensängerin Anna Storace geliebt haben, die in der Premiere seiner Oper „Le Nozze di Figaro“ die Rolle von Susanna interpretiert hatte und Wien endgültig verlassen wollte, weswegen er ihr zum Abschied jene zehn Minuten Musik für Koloratursopran widmete, die Februar 1878 uraufgeführt wurden. Am Klavier nahm Mozart persönlich Platz, um die Vertonung eines letzten Gesprächs zum Abschied vor imaginär trojanischer Kulisse angemessen zu akkompagnieren. Aber auch die Aufführung von Freitagabend, dem 4. November, um 19 Uhr im Auditorium Maximum der Babeș-Bolyai-Universität Klausenburg/Cluj-Napoca (UBB) durch das Orchester der Staatsphilharmonie „Transilvania“ kündigt sich nicht minder erstklassig besetzt an: den Text des intriganten Rezitativs, an das ein Rondo in der Spielgeschwindigkeit „Andante“ und ein Finale der Vortragsbezeichnung „Allegretto“ anschließen, singt Martina Rüping aus Deutschland. Am Flügel des gastgebenden Ensembles tritt die ebenso aus Deutschland stammende Pianistin Karola Theill, ehemals musikalische Begleiterin von Liedsänger Dietrich-Fischer Dieskau.

Auf das strahlende Es-Dur der Konzertarie „Ch’io mi scordi te?“ an zweiter Stelle des Aufführungsprogramms der Staatsphilharmonie „Transilvania“ folgt das D-Dur des knapp fünf Minuten Spieldauer zählenden Marsches KV 335 von Wolfgang Amadeus Mozarts, ehe der Abend mit der Symphonie No. 86 in D-Dur von Joseph Haydn ausklingt. Das vierte Abonnement-Konzert der Spielzeit wird mit der Ouvertüre „Leonore“ No. 3 von Ludwig van Beethoven eröffnet. An das Dirigentenpult tritt der vielfach begabte und aus Neumarkt am Mieresch/Târgu Mureș stammende Schlagzeuger, Komponist, Pianist und Orchesterleiter András Vass.