Im Städtebau wie in der McDonald´s-Küche

USR-Kandidat Fritz übt Kritik an Temeswarer Bürgermeister

Temeswar – Der USR-Kandidat für das Temeswarer Bürgermeisteramt, Dominic Fritz, hat am Montag Bürgermeister Nicolae Robu für seine städtebaulichen Optionen scharf kritisiert. In seiner Antwort auf die Kritik der Kreiskulturbehörde und des Temescher Architektenordens (die ADZ berichtete) hatte Robu gesagt, dass er äußerst unzufrieden mit der baulichen Entwicklung der Temeswarer Randviertel sei, weil dort zu enge Straßen mit fehlenden Fahrradwegen sowie mit geringen Parkplatzmöglichkeiten und kaum Grünflächen entstanden seien. Schuld daran seien laut Nicolae Robu die planenden Architekten und jene, die die Raumordnungs- und Flächennutzungspläne genehmigt hätten.

USR-Kandidat Fritz erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass Bürgermeister Robu immer wieder betont habe, dass er mit Immobilienentwicklern hart zu verhandeln wüsste und dass er unverhandelbare Forderungen an diese richten würde. Die Realität sei aber eine vollkommen andere, sagte Fritz. Die Immobilienentwickler, auf die Robu angeblich so hohen Druck aus-übe, würden ihn einfach ignorieren. Andererseits könne die chaotische Entwicklung im Stadtgebiet darauf zurückgeführt werden, dass Robu nicht verstehe oder nicht verstehen wolle, wie die Stadtbaudirektion in seinem eigenen Haus funktioniere und welche Rolle der Stadtverwaltung eigentlich zukomme. Man müsse ihn daran erinnern, dass alle Raumordnungs- und Flächennutzungspläne vom Stadtrat genehmigt werden, dies geschehe aufgrund der Vorarbeit in den Ratsausschüssen und in der Stadtbaudirektion des Bürgermeisteramtes. Doch diese sei die schlafende Schöne im Temeswarer Rathaus. Die Stelle des Chefarchitekten sei unbesetzt, der Posten werde nicht ausgeschrieben. Der allgemeine Raumordnungsplan befinde sich seit 10 Jahren in Arbeit, die Geltungsdauer des vor fast 20 Jahren genehmigten Raumordnungsplans der Ciuhandu-Verwaltung sei ausgelaufen und mehrmals verlängert worden. Die Stadtbaudirektion habe keine Vision, die dortigen Beamten würden die vom Gesetz geschaffenen Möglichkeiten zur städtebaulichen Gestaltung nicht begreifen, sie wollen weder Fachleute, noch die Öffentlichkeit in den Entscheidungsprozess einbeziehen. Die Temeswarer Verwaltung habe keine Gestaltungskraft. Robu benehme sich wie ein McDonald´s-Koch, der sich darüber schockiert zeige, dass die Kunden nur Fast Food bestellen.

Als Bürgermeister wolle Fritz das gesamte Menü wechseln. Angebracht seien die deutliche Professionalisierung der mit städtebaulichen Fragen beschäftigten Beamten und die Heranziehung von Fachleuten und Bürgern in Planungsprozessen. Der allgemeine Raumordnungsplan müsse fertiggestellt und in Kraft treten, jeder Stadtteil bedürfe einer eigenen Strategie, so das Fazit des USR-Kandidaten Dominic Fritz.