Imobiliare.ro: „Januar ist Trendsetter für das ganze Jahr“

Immobilienmarkt Anfang 2024 – Studie für Westrumänien

Die Plattform imobiliare.ro bietet neben Immobilienangebote auch Immobiliendaten und -statistiken über die Entwicklung des rumänischen Immobilienmarktes. Rund 4600 potenzielle Käufer suchten im Januar auf der Plattform nach einer Wohnung in Temeswar. Fotos: imobiliare.ro

Die wichtigsten Städte in Westrumänien werden Anfang 2024 für Kaufinteressenten immer attraktiver. Temeswar/Timișoara scheint mehr denn je die Blicke von Käufern und Kleinanlegern auf sich zu ziehen und übertrifft sogar einen der stärksten Wohnungsmärkte Rumäniens – Klausenburg/Cluj-Napoca – so die Daten, die neulich von der Plattform imobiliare.ro bekannt gemacht wurden. Die rumänische Immobilien-Website ist Hauptlieferant von Immobiliendaten und -statistiken für die rumänischen Medien und veröffentlicht regelmäßig Analysen, Berichte und Indizes über die Entwicklung des Immobilienmarktes. Die Plattform hat die wichtigesten Großstädte in Westrumänien unter die Lupe genommen. So gewinnt Großwardein/Oradea immer mehr an Terrain, auch im Zusammenhang mit den bedeutenden öffentlichen Investitionen, die hier in den letzten Jahren getätigt wurden; die Stadt Arad ist ebenfalls auf dem Vormarsch, vor allem was die Kosten für die Käufer betrifft, aber auch hier sind die Wohnungen im Vergleich zu anderen Städten aus der Region nach wie vor günstig.

Unter den Einwohnern der Städte im Banat und Siebenbürgen herrscht ein unerklärlicher Wettbewerb, auch im Bereich der Immobilien. „Obwohl alle diese Städte in wirtschaftlicher Hinsicht viele Gemeinsamkeiten aufweisen und der Lebensstandard der Einwohner vergleichbar ist, gibt es auf dem Wohnungsmarkt große Unterschiede, die vor allem bei den Preisen deutlich werden. In Temeswar, wo das Einkommen mindestens so gut ist wie in Klausenburg, sind die Wohnungen (neues und altes Segment zusammen) um 43 Prozent billiger als in Klausenburg“, sagt Daniel Crainic, Marketingdirektor von Imobiliare.ro.

Fast 10.000 potenzielle Käufer haben im vergangenen Monat auf imobiliare.ro nach einer Wohnung in Klausenburg, Temeswar, Großwardein und Arad gesucht. Die Bega-Stadt zieht das größte Interesse von Wohnungssuchenden auf sich und übertrifft in dieser Hinsicht Klausenburg. Die Preise liegen weiterhin leicht unter dem nationalen Durchschnitt, was für die wichtigsten Wohnungsmärkte in Rumänien selten ist, und die Löhne, die man vor Ort verdienen kann, sind sogar höher als die in Klausenburg. Im vergangenen Jahr belegte der Verwaltungskreis Temesch/Timiș den vierten Platz in der Liste der Kreise, in denen die meisten Immobilien verkauft wurden, einen Platz vor Klausenburg.

Hingegen bleibt die Großstadt im Siebenbürgen nicht nur die teuerste Stadt im Westen des Landes für diejenigen, die eine Wohnung kaufen wollen, sondern auch die teuerste in ganz Rumänien, und die Preise steigen weiter. Das Jahr 2024 hat gerade begonnen und die Schwelle von 2600 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche wurde in Klausenburg überschritten. „Das ist ein nationaler Rekord“, sagt Daniel Crainic. „Die gute Nachricht für die Einwohner ist, dass sie hier nach Bukarest immer noch die meisten Arbeitsmöglichkeiten finden können. Die schlechte Nachricht ist, dass das Wohnungsangebot auf dem Wohnungsmarkt schrumpft, was zu einem weiteren Anstieg der Wohnungspreise im Jahr 2024 führen könnte“, setzt der Marketingdirektor von Imobiliare.ro fort.

Großwardein macht beträchtliche Fortschritte: Die Preise für zum Verkauf stehende Wohnungen beginnen, mit denen in Temeswar zu konkurrieren, auch wenn der Markt angespannter ist. Auf lokaler Ebene wurden erhebliche Investitionen getätigt, und die Behörden gehen davon aus, dass sie im Jahr 2024 über erhebliche Haushaltsmittel verfügen werden. Arad bleibt für Käufer eine viel erschwinglichere Stadt als die anderen drei in der Region. „Trotz des beträchtlichen Preisanstiegs im letzten Jahr liegen die Wohnungspreise weiterhin deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Die Zahl der Immobilientransaktionen ist recht hoch“, sagt Daniel Crainic.

Das Immobilieninteresse Anfang des Jahres

Die Wohnungen in Temeswar zogen in diesem Jahr um 18 Prozent mehr Käufer an als die in Klausenburg. Das Interesse an diesen Wohnungen könnte auch auf die wesentlich günstigeren Preise in der Stadt an der Bega zurückzuführen sein. Rund 4600 potenzielle Käufer suchten im Januar auf imobiliare.ro nach einer Wohnung in Temeswar. Im gleichen Zeitraum konzentrierten sich rund 3900 potenzielle Käufer auf Wohnungen in Klausenburg. Im Durchschnitt bieten Eigentümer und Bauträger in der Bega-Stadt Wohnungen zu einem Preis von 1518 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche zum Verkauf an, was nur wenige Euro über dem nationalen Durchschnitt von rund 1510 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche liegt. Zu Beginn des letzten Jahres zahlten die Käufer noch vier Prozent weniger. Die Preise für neue Wohnungen, d. h. für Wohnungen, die nach 2020 fertiggestellt werden, sind im gleichen Zeitraum mit rund zehn Prozent wesentlich stärker gestiegen. Laut dem Index von imobiliare.ro liegt die durchschnittliche Preisvorstellung in diesem Fall bei 1795 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche.

Käufer, die sich stattdessen für eine Wohnung in Klausenburg interessieren, müssen damit rechnen, dass sie viel mehr dafür bezahlen müssen. Der durchschnittliche Angebotspreis für lokal verfügbare Wohnungen ist der höchste im ganz Rumänien, wobei der Januar ein neues Rekordhoch markiert: Er erreichte 2640 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche und lag damit zehn Prozent über dem Niveau des gleichen Zeitraums 2023.

Auch wenn die Preise in Klausenburg deutlich höher sind als in Temeswar, haben die Einwohner auch einige Vorteile. Den Daten von eJobs zufolge waren Anfang 2024 rund 4100 neue Arbeitsplätze vor Ort verfügbar. Damit gibt es hier nach Bukarest die meisten neuen Beschäftigungsmöglichkeiten. Der Kreis Temesch hingegen liegt an fünfter Stelle, nach Jassy/Iași und Ilfov. Andererseits werden die Beschäftigten in Temesch besser bezahlt als die in Klausenburg, denn ihr durchschnittlicher monatlicher Nettoverdienst ist der zweithöchste im Land nach dem der Hauptstadt, wie aus dem jüngsten Bericht „Review &Trends“ von eJobs hervorgeht. Während also ein Angestellter in Bukarest durchschnittlich 5000 Lei pro Monat verdient, erhält ein Angestellter eines Unternehmens in Temesch 4700 Lei. An dritter Stelle stehen Arbeitnehmer in Klausenburg mit einem durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommen von 4500 Lei.

Nach Angaben der Nationalen Agentur für Kataster und Immobilienpublizität (ANCPI) liegt der Kreis Temesch bei den Transaktionen von Häusern, Grundstücken und Wohnungen einen Schritt vor Kreis Klausenburg. 2023 wurden auf dem lokalen Markt im Temesch 29.530 Immobilien verkauft, womit der Kreis nach der Hauptstadt Bukarest, Ilfov und Kronstadt/Brașov an vierter Stelle im Land steht. Der Kreis Klausenburg lag mit 29.330 verkauften Immobilien an fünfter Stelle in der nationalen Rangliste.

Signifikante Investitionen und Preissteigerungen zu Beginn 2024

Auch wenn der Wohnungsmarkt in Großwardein angespannter ist, bleibt die Nachfrage auf einem guten Niveau, und die Preise steigen schnell und erreichen das Niveau der Nachfrage in Temeswar. Fast 1000 potenzielle Käufer haben im Januar auf imobiliare.ro nach einer Wohnung in der Großstadt in Bihar/Bihor gesucht. Eigentümer und Bauträger forderten zu Beginn des letzten Jahres einen durchschnittlichen Verkaufspreis von 1322 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche. Im ersten Monat des Jahres 2024 wird bereits 1500 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche verlangt. „Wir sprechen also von einem Anstieg von fast 14 Prozent in zwölf Monaten, während in Klausenburg im gleichen Zeitraum ein Anstieg von etwa zehn Prozent zu verzeichnen war. Der Anstieg ist auch einer der bedeutendsten unter den großen regionalen Zentren, die von imobiliare.ro analysiert wurden“, sagt der Immobilienspezialist Crainic.

Die Stadt wird im Rahmen der in den letzten Jahren vor Ort getätigten Investitionen, vor allem aus europäischen Mitteln, immer attraktiver. Auch für das Jahr 2024 werden neue Investitionen erwartet, mit einem Budget von rund 2,1 Milliarden Lei, wobei die größten Mittel für die Infrastruktur vorgesehen sind, wie die Kreisverwaltung Bihar kürzlich mitteilte.

Höhere Preise werden auch von Käufern in Arad gezahlt. Im Januar 2024 war ein Anstieg von fast zwei Prozent im Vergleich zum letzten Monat des vergangenen Jahres zu beobachten. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2023 ist der Anstieg mit fast acht Prozent wesentlich konstanter. Laut dem Imobiliare.ro-Index liegt der derzeitige durchschnittliche Angebotspreis für Wohnungen in Arad bei 1077 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche. Trotz des Preisanstiegs werden die Wohnungen deutlich unter dem landesweiten Durchschnittspreis verkauft.

Der Kreis Arad hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt und bedeutende private Investitionen im Bereich der Logistik angezogen. Eines der führenden Kurierunternehmen des Landes hat hier sein erstes internationales E-Commerce-Zentrum eröffnet, ein großer Baustoffhersteller hat eine neue örtliche Station in Betrieb genommen und vor Kurzem wurde die Genehmigung für die Errichtung des größten Photovoltaikparks Rumäniens erteilt. Nach Angaben des ANCPI lag der Kreis Arad im vergangenen Jahr mit fast 14.500 verkauften Immobilien nur auf Platz 13, während der Kreis Bihar mit rund 18.300 verkauften Immobilien landesweit auf Platz 8 lag.