Impfplan: Gesundheitsminister eckt mit Datentransparenz an

„Recorder“: Bereits mehr als 7000 Impfvordrängler

Bukarest (ADZ) – Gesundheitsminister Vlad Voiculescu (USR-PLUS) steht zurzeit wegen der von seinem Ressort letzte Woche erstmals im Detail veröffentlichten Impfdaten (Zahl der Impfzentren, ihrer Impflinge, Inzidenzwerte, Corona-Tests auf Kreisebene u.a.) unter Beschuss – vor allem seitens der PNL. 

Stein des Anstoßes scheinen die zahlreichen „Sonderimpfzentren“ für einige Berufskategorien – Mitarbeiter des Innenministeriums, der Geheimdienste, des Heeres sowie deren Familien – zu sein, die infolge der Datentransparenz nun plötzlich ins Rampenlicht rücken. So berichteten die Nachrichtenportale „Buletin de București“ und „Recorder“, dass in der Hauptstadt mittlerweile 48 Impfzentren in Betrieb sind, jedoch bloß elf davon auf der Corona-Impfplattform der Regierung angeführt werden und damit für alle Impfwilligen der jeweiligen Etappe des Impfplanes zugänglich sind; auch gebe es bereits mehr als 7000 Impfvordrängler. 

Regierungschef Florin Cîțu (PNL) kündigte an, das Gesundheitsressort wegen der offengelegten Daten von seiner Innenrevision unter die Lupe nehmen zu lassen. Er sei zwar für Datentransparenz, doch habe diese unter Einhaltung „geltenden Rechts“ zu erfolgen. Bei ihm sei deswegen eine Beschwerde eingegangen, der nachzugehen er verpflichtet sei, so Cîțu. Fast zeitgleich räumte Impfplan-Koordinator Valeriu Gheorghiță ein, Urheber besagter Beschwerde zu sein – der Gesundheitsminister hätte sich die offengelegten Daten erst „bestätigen“ lassen müssen, so der Militärarzt. 

Vizepremier Dan Barna stellte am Mittwoch klar, dass die USR-PLUS zu „101 Prozent“ hinter Voiculescu steht – Transparenz gehöre zu einer „guten Regierungsführung“. Die PSD warf der Regierung indes vor, für ihre „Gauner“ heimlich ein „paralleles Impfsystem“ aufgebaut zu haben.