Karansebesch/Reschitza Montag war ein politischer Entscheidungstag für den Kreisrat Karasch-Severin und für den Stadtrat Karansebesch. Mit dem Rubicon-Satz Cäsars kommentierte der „parteilose“ Karansebescher Bürgermeister Felix Borcean die Entscheidung seines Stadtrats, den Pro-România-Mann Bebe Pasere zu seinem Stellvertreter zu wählen, indem der einzige PMP-Stadtrat diesmal an der Stadtratstagung teilnahm und sich (sicher weisungsgemäß) auf die Seite der Allianz PSD/Pro România schlug – was übrigens auch dem Wunsch des aus der PNL gefeuerten Bürgermeisters Borcean entsprach.

Die Stadtratstagung in Karansebesch war eine Stunde später angesetzt als die Kreisratstagung in Reschitza, wo die beiden Stellvertreter von Kreisratspräses Romeo Dunca (PNL) zur Wahl standen. Und da in Reschitza keine Überraschung geschah – die PNL-Leute Dan Stan, ein Jurist, und Ovidiu R˛doi, seit 20 Jahren PNL-Aktivist, wurden mit 25 bzw. 24 von 30 Stimmen quasi einstimmig gewählt – geschah auch in Karansebesch, was vorauszusehen war: weil sein Kreischef von der PMP, Ionuț Popovici, nicht Kreisratsvize wurde, beendete Aurel Păsat, der PMP-Mann im Karansebescher Stadtrat, nach zwei gescheiterten Anläufen die Pattsituation (9 Stimmen für die PNL-Kandidatin Andra Pleșa, 9 für den Pro-România-Karasch-Severin-Kandidaten Pasere), indem er die PNL abstrafte und für die „toxische rote Allianz“ (PNL-Kreischef Vela) stimmte, wodurch, laut einem PNL-Stadtratsmitglied, Karansebesch „ziemlich rosa“ wurde.