Kein Verzicht auf Seilbahnnutzung

Stadtleitung Reschitza sucht nach einer Finanzierungsquelle

Reschitza – Auf keinen Fall habe die Stadt im Sinn, auf eine touristische Nutzung der das Stadtzentrum überquerenden Industrieseilbahn zu verzichten, die seit über dreißig Jahren stillgelegt ist, seit das Erzsinterwerk und die Hochöfen in Reschitza aufgelassen wurden. Nach wie vor, so die heutige Administration der Stadt, kann aus der verrostenden Seilbahn die Hauptattraktion von Reschitza werden, wenn die Projekte der aus Reschitza stammenden und in den USA lebenden Architektin Oana St²nescu umgesetzt werden.

Bürgermeister Ioan Popa (PNL), der sich immer für Ideen begeistern lässt, die die Stadt vorwärtsbringen könnten, musste erst seine Ratsherren überzeugen, dass die Seilbahn von einem Immobilienspekulanten der Stadt – der sie vom Stahlwerk TMK erworben hatte, um sie zu verschrotten – abgekauft wird. Daraufhin hoffte der Bürgermeister mit vielen Bürgern der Stadt, Geld aus Brüssel zu bekommen, um sie als Freizeitobjekt umzugestalten. Dazu gibt es das Finanzierungsprogramm Urban Innovative Action der EU. Im Projekt eingeschlossen werden sollte auch die Nutzung der (trotz jahrelangen Abbaus) riesigen Schlackenhalde im nördlich von Reschitza gelegenen Țerova-Tal, wohin die Seilbahn ursprünglich führte, weil dort das Erzsinterwerk stand und mit der Seilbahn dorthin Dolomit aus dem Doman-Tal zum Verbacken des Erzes gebracht wurde. Auf dieses zwei Industriebrachen umspannende Projekt verzichtete man allerdings, als die Ratsherren ihr Plazet zum Kauf der Schlackenhalde verweigerten.

Auf der Oktobertagung des Stadtrats genehmigten die Ratsherren jetzt eine Aufstockung der Allokation für die Details des Projekts zur Nutzung der Seilbahn zu touristischen Zwecken. Anfang 2020 soll das Projekt als Grundlage eines neuen Finanzierungsantrags eingereicht werden. Aus der Seilbahn soll ein Abenteuerpark werden. „Einerseits soll es Seilrutschen geben“, sagte der Berater des Bürgermeisters, Doru Dumitru, „mit elektromagnetischer Sicherung, Kletterwänden, Bunjee-Jumping, Fahrradpisten in der Höhe, über dem Bersautal, Spazierwege, einer Fußgänger-Direktverbindung zur Event-Wiese auf dem Gol-Rücken, Aussichtspunkte mit Cafés – aber die Festigkeit der Stahlkonstruktion setzt der Phantasie praktisch keine Grenzen.“