Koalitionsspannungen auf Kreisebene nehmen stetig zu

Bruch der Regierungskoalition trotzdem unwahrscheilich

Bukarest (ADZ) - Die Koalitionsspannungen nehmen diese Tage vielerorts im Land zu: Von Sathmar abgesehen, wo die Koalition auf Kreisebene am Dienstag nach Verwerfungen zwischen dem UDMR- und dem lokalen PNL-Verband geplatzt war, streiten die Partner diese Tage auch in Konstanza, Huedin (Kreis Cluj) und Bihor. 

In Konstanza etwa liegen sich PSD und PNL in den Haaren, da Verkehrminister Sorin Grindeanu (PSD) letzte Tage den der PNL nahestehenden Hafen-Manager Florin Goidea sang- und klanglos entlassen hatte. Der Chef des lokalen PNL-Verbands, Bogdan Huțucă, warf Grindeanu daraufhin vor, ein strategisches Unternehmen zu schwächen, bloß um den „Eitelkeiten einiger“ zu frönen. In Huedin zoffen sich derweil alle drei Koalitionspartner wegen eines von der Reformierten Kirche aus Mitteln des ungarischen Staates errichteten Kindergartens, den die Stadträte des UDMR mit ausschließlich ungarischer, die PSD-Räte indes mit sowohl ungarischer als auch rumänischer Unterrichtssprache wünschen. Im Zwist hält die PNL dem UDMR diesmal die Stange. Im Kreis Bihor hängt der Haussegen indes schon seit Ende Juli schief, nachdem PSD- und UDMR-Kreisräte ein Vorzeige-Straßenbauprojekt des liberalen Kreisratschefs Ilie Bolojan abgelehnt hatten.

Ob die sich mehrenden Spannungen auf Kreisebene letztlich auch auf die Koalitionsregierung abfärben werden, bleibt abzuwarten. Aktuell scheinen weder PSD-Chef Marcel Ciolacu noch Regierungs- und PNL-Chef Nicolae Ciucă gewillt, die Koalition durch einen Bruch mit dem UDMR ins Wanken zu bringen. PNL-Sprecher Ionuț Stroe beeilte sich jedenfalls hervorzuheben, dass die Parteileitung keinen Einfluss auf „Kommunalpolitik und lokale Entschlüsse“ nehme und regionale Spannungen die Große Koalition keineswegs gefährden würden.