Krankenhausmanager schildert Sicherheitsmaßnahmen

Trotzdem: Zwei Mitarbeiter positiv auf COVID-19 getestet

Der erste Stock der Orthopädie-Klinik am Kreiskrankenhaus in Temeswar wurde speziell eingerichtet, um Patienten mit COVID-19 behandeln zu können. Als Regionalkrankenhaus steht das „Jude]ean“ allerdings zunächst Patienten mit anderen Erkrankungen zur Verfügung. Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar – „In solch schwierigen Zeiten ist Transparenz wichtiger denn je“: Mit diesen Worten beginnt Raul Pătrașcu, Manager des „Pius Brînzeu“-Kreiskrankenhauses Temeswar/Timișoara, seinen Facebook-Bericht, in dem er die Maßnahmen schildert, die in der von ihm geleiteten medizinischen Einrichtung getroffen worden sind. Trotz der Bemühungen wurden in den vergangenen Tagen auch hier zwei Mitarbeiter positiv auf das neuartige Coronavirus getestet.

Um proaktiv zu sein und nicht immer auf die Anleitungen anderer zu warten, trugen die Fachärzte (Epidemiologen, Chirurgen, Innenmediziner, Notärzte) dazu bei, dass die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen für Personal und Patienten getroffen werden. Bereits seit Dezember 2019, als in China die ersten Covid-19-Fälle auftauchten, wurden strategische Schutzausrüstungsvorräte angelegt, informiert Raul Pătrașcu, sodass im vergangenen Monat das Kreiskrankenhaus damit auch anderen Spitälern in der Stadt aushelfen konnte. Diese Schutzausrüstung wurde, je nach Bedarf, an das Personal verteilt – die meiste ging an die Notaufnahme (UPU), an die Intensivstation (ATI), an den OP-Bereich und an die Bega-Entbindungsklinik.

„Wir sind nicht zufrieden mit der Ausbildung des Personals, sodass dies ein kontinuierlicher Prozess ist – es geht um Ausbildung im Bezug auf Pflege und Anziehen der Schutzkleidung je nach Situation, Anschauen von Lernvideos, wie lange ein Overall oder eine Maske getragen werden, wie die Schutzkleidung an- und ausgezogen wird, aber auch Simulationen mit dem gesamten Personal“, ließ der Krankenhausmanager wissen. Das Kreiskrankenhaus sei das erste landesweit gewesen, das die Tätigkeit und die Besuchsmöglichkeiten drastisch reduziert hat, aber auch dem Personal auferlegt hat, ständig Mundschutzmasken zu tragen.

Sieben Triage-Stellen gibt es derzeit hier – diese befinden sich in der Notaufnahme, in der Hauptklinik, in der Diabetes-Klinik, im Notfallkrankenhaus „Casa Austria“, in der Orthopädie, in der V˛c˛rescu-Psychiatrie- bzw. Bega-Entbindungsklinik. Zusammen mit den Ingenieuren der TU „Politehnica“ und anderen Fachleuten wurden von abgedichteten Wänden getrennte Durchgänge in der Notfallabteilung eingerichtet. Diese wurde in zwei Zonen eingeteilt: in die eine Zone gehen Patienten ohne Verdacht auf eine Ansteckung mit Covid-19, in die andere jene Menschen, die vielleicht erkrankt sein könnten. Das UPU-Personal trägt permanent eine Schutzausrüstung. 

Nicht zuletzt bedankte sich Raul Pătrașcu bei den Institutionen, die das Kreiskrankenhaus unterstützt haben: das Gesundheitsministerium und der Katastrophenschutz ISU (letzterer lieferte unlängst rund 2000 Overalls und 2000 Filtermasken), der Temescher Kreisrat, der unter anderem eine beträchtliche Summe für die Einrichtung von weiteren zehn ATI-Betten gespendet hatte, verschiedene Unternehmen und Vereine, aber auch das Bürgermeisteramt Temeswar, das die Unterbringungskosten für das gesamte Personal in einem Hotel in der Nähe trägt, damit die Mediziner, wenn erwünscht, nicht zu ihren Familien nach Hause gehen müssen.

Trotz der Vorbeugemaßnahmen ist am Montag eine junge Krankenschwester der Notaufnahme mit COVID-19 diagnostiziert und ins „Victor Babeș“-Spital eingeliefert worden. Auch ein Mitarbeiter des Krankenwagendienstes wurde positiv getestet und wird im Krankenhaus für ansteckende Krankheiten behandelt. Seine beiden Kollegen befinden sich in häuslicher Selbst-Isolation.