Kulturelle Erbschaft wird gepflegt

Mehr als tausend Teilnehmer auf dem Karoler Schwabenfest

Vorne gingen die Fahnenträger.

Viele Besucher wollten den Strudli kosten.

Sathmar - Das Wetter hielt letztendlich mit den Großkarolern am vergangenen Sonntag. Das zum ersten Mal im Károlyi-Schloßpark vom DFDR Großkarol/Carei organisierte Karoler Schwabenfest wurde im Freien veranstaltet. Am Anfang des kulturellen Programms tröpfelte noch der Regen auf die Zuschauer. Das kurze Gewitter konnte jedoch die Teilnehmer des Festes nicht zurückschrecken. Als der Regen aufhörte, waren immer mehr Karoler neugierig auf das Programm auf der Freilichtbühne, sodass bis Spätnachmittag bereits über tausend Menschen mitfeierten. 

Das erste Karoler Schwabenfest begann Sonntagvormittag mit dem Konzert der Vereinten Blaskapellen aus Kaplau/Căpleni und Petrifeld/Petreşti vor der Heilig-Geist-Kirche. Dezsö Skurka, Pfarrer aus Petrifeld, zelebrierte danach in einer überfüllten Kirche den Festgottesdienst. Während des Aufmarsches, der von der Kirche bis zum Schloßpark stattfand, wurde die Hauptstraße gesperrt. Nach den Fahnenträgern folgten die Majoretten aus Großkarol und die Blaskapelle. Danach kamen die Teilnehmer der kulturellen Gruppen in ihren bunten Trachten. Anschließend kamen die Kirchenbesucher, darunter Gäste aus Deutschland und von den ungarndeutschen Selbstverwaltungen aus dem Kreis Szabolcs-Szatmár-Bereg, Sárospatak, Hercegkút und Mátészalka sowie die Bürgermeister der sathmarschwäbischen Gemeinden aus dem Kreis Sathmar/Satu Mare.

Eröffnet wurde das Schwabenfest von Johann Forstenheizler, Vorsitzender des DFDR Nordsiebenbürgen und Kreis Sathmar, Johann Müller, Vorsitzender des Deutschen Forums aus Großkarol und Jenö Kovács, Bürgermeister der Stadt Großkarol. „Unsere Aufgabe ist, dass wir das kulturelle Erbe unserer Ahnen bewahren und pflegen“, sagte Johann Forstenheizler in seiner dreisprachigen Rede. Johann Müller meinte, dass die diesjährige Veranstaltung zu einer Tradition wird, denn die „Schwaben brauchen die Feste, die sie in ihrer Identität stärken“.

Im Laufe des Nachmittags traten danach auf die Bühne 24 Volkstanzgruppen, Chöre und Instrumentalgruppen aus dem Kreis Sathmar. Rund um die Bühne wurde von den Frauen aus den der Stadt Großkarol umliegenden schwäbischen Gemeinden die leckere sathmarschwäbische Spezialität, der Strudli, frisch zubereitet.
Nach dem beinahe vierstündigen kulturellen Programm unterhielt beim Schwabenball die Schütz-Kapelle aus Ungarn die Anwesenden.