Landesgesundheitsamt fordert Abriegelung Bukarests

Interims-Premier lehnt Lockdown trotz Horror-Inzidenz ab

Interims-Premierminister Florin Cîțu (PNL) sprach sich gegen einen Lockdown der Hauptstadt aus, gab dafür aber an, dass die Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht vor Ort, einschließlich auf den Einzelhandel, in Betracht gezogen werde. Dadurch könne der Wirtschaft ein weiterer Lockdown erspart bleiben. | Foto: gov.ro

Bukarest (ADZ) – Das Landesgesundheitsamt (INSP) hat am Donnerstag angesichts der in Bukarest und Umgebung gemessenen Corona-Inzidenzwerte eine sofortige zweiwöchige Abriegelung der Hauptstadt und des Landeskreises Ilfov empfohlen. In Bukarest betrug die 14-Tage-Inzidenz am Donnerstag erschreckende 15,42, in Ilfov gar 16,01.

Um in Kraft zu treten, müsste die von den Gesundheitsexperten beantragte Maßnahme allerdings auch von den zuständigen Behörden – u.a. der Corona-Krisenstab der Regierung, Katastrophenschutzchef Raed Arafat und die Hauptstadt-Präfektur – abgesegnet werden, was als höchst unwahrscheinlich gilt, nachdem sich Interims-Premierminister Florin Cîțu (PNL) strikt dagegen aussprach: Ein Lockdown der Hauptstadt und des anrainenden Landeskreises werde von seinem Kabinett aktuell nicht in Betracht gezogen, dafür aber eine Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht vor Ort, einschließlich auf den Einzelhandel, sagte der Interims-Regierungschef am Donnerstag. Einschlägige Gesetzesänderungen könnten vom Parlament im Eilverfahren vorgenommen und verabschiedet werden, um der Wirtschaft einen weiteren Lockdown zu ersparen, fügte Cîțu hinzu.