Lehrer und Ärzte verweigern Impfung

Vorläufig weniger Impfzentren im Kreis Arad

Temeswar/Arad (ADZ) – Während die Covid-19-Infektionszahlen weiterhin relativ hoch bleiben und der Kreis Temesch am Mittwoch 303 neue Erkrankungen, fünf Tote und einen neuen Infektionsherd in einem Seniorenheim in Großkomlosch/Comloșu Mare meldete, teilte Generalschulinspektor Marin Popescu mit, dass sich bislang nur 47,23 Prozent der insgesamt über 9000 Angestellten des Temescher Unterrichtswesens impfen lassen wollen. Die Schulbehörde hatte auf Anlass des Bildungsministeriums Listen mit den Impfwilligen zusammengestellt, doch die vorläufige Bilanz sei enttäuschend. Zwar konnte sich das Lehrpersonal bis heute eintragen lassen, doch es sei kaum vorstellbar, dass die Zahlen noch stark steigen würden. Zwar bestehe keine Impfpflicht, doch die Impfung sei für die Wiederaufnahme des regulären Schulbetriebs unerlässlich, sagte Popescu. Das Kreisschulinspektorat habe deswegen mehrere Treffen der Lehrer und der Schulleitungen mit Ärzten organisiert und werde solche auch weiterhin durchführen, der Aufklärungsbedarf sei hoch. Dr. Virgil Musta vom Temeswarer Victor-Babeș-Spital für Infektionskrankheiten (wo sich 95 Prozent der Angestellten bereits impfen ließen) habe mit den Schulleitern gesprochen und diese über die zur Verfügung stehende Impfung aufgeklärt.
Im Kreis Arad mussten mittlerweile einige Impfzentren, die für das ärztliche Personal vorgesehen waren, ihre Tätigkeit einstellen, da sich niemand mehr impfen lassen wolle. Insgesamt habe man im Kreisgebiet 1975 Angestellte des Gesundheitswesens gegen das Coronavirus geimpft, die Zahl dürfte weniger als die Hälfte der im medizinischen Bereich Beschäftigten darstellen.

Zahnärzte, niedergelassene Hausärzte und auch Spitalsärzte in Krankenhäusern, die keine Covid-19-Patienten aufnehmen, habe man noch nicht geimpft, aber auch deren Impfbereitschaft lasse viel zu wünschen übrig, hieß es. Zwar werden sich Angestellte des Gesundheitswesens auch nach dem 15. Januar impfen lassen können, doch von den ursprünglich 26 im Kreis Arad vorgesehenen Impfzentren (die ADZ berichtete) werden ab heute lediglich sechs in Betrieb sein. Grund dafür sei die mangelnde Versorgung mit Impfstoff, aber auch neuere Schätzungen der Regierung über die Anzahl der tatsächlich impfwilligen Bürger. So sollen vorläufig in der Stadt Arad zwei Impfzentren zur Verfügung stehen, weitere vier im Kreisgebiet, womöglich in Petschka/Pecica, Chișineu-Criș und Sebiș, der vierte Standort wurde noch nicht festgelegt. Der Rest der zugelassenen Impfzentren solle erst dann in Betrieb gehen, wenn entsprechende Impfstoffmengen zur Verfügung stehen.