Lockdown über weitere Temescher Gemeinden angeordnet

Stellvertretender Kreisratschef für härteres Durchgreifen der Behörden

Temeswar (ADZ) – Der seit zwei Wochen geltende Lockdown der Temescher Gemeinden Dumbrăvița und Alexanderhausen/[andra wird um weitere sieben Tage verlängert, einen entsprechenden Beschluss fasste das zuständige Kreiskomitee für Katastrophenschutz am Dienstag. Unter einem 14-tägigen Lockdown werden ferner die Gemeinden Altbeschenowa/Dudeștii Noi, Neumoschnitza/Moșnița Nouă, Otelek/Otelec und Billed/Biled gestellt. Für Altbeschenowa wurde die Maßnahme bereits am Dienstag beschlossen, für die anderen drei Gemeinden sollte die einschlägige Entscheidung am Mittwoch fallen.

Man habe die Empfehlung des Landesinstituts für Öffentliche Gesundheit (INSP) erst am späten Dienstagabend bekommen, der Lockdown werde deshalb für Neumoschnitza, Otelek und Billed frühestens am Donnerstagmorgen in Kraft treten, versicherte der Temescher Vizepräfekt Mircea Băcală am Mittwoch. Im Falle der Gemeinde Altbeschenowa gilt der Lockdown auch für die eingemeindeten Dörfer Keglewitschhausen/Cheglevici und Bulgarische Kolonie/Colonia Bulgară mit ihren etwa 500 bzw. unter 30 Einwohnern. Die Inzidenzzahlen lagen am Dienstag bei 8 in Neumoschnitza, 9,88 in Otelek und 6,29 in Billed. In Dumbr˛vi]a ist die Infektionsrate in den vergangenen zwei Wochen von 7,68 auf 8,86 geklettert, in Alexanderhausen von 7,34 auf 7,65. Im Falle der vor zwei Wochen ebenfalls unter Lockdown gestellten Gemeinden Schag/[ag und Nitzkydorf/Ni]chidorf wurde die Maßnahme nicht mehr verlängert.

Das Kreiskomitee für Katastrophenschutz hat am Dienstag auch die Lage in Temeswar geprüft; obwohl auch hier die Infektionszahlen stark angestiegen sind, empfiehlt sich laut Vizepräfekt Băcală der Lockdown noch nicht. Die Quarantäne kommt in Temeswar nicht in Frage, sagte Băcală, man setze vorläufig weiter auf andere Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Epidemie. Der Stellvertreter der noch amtierenden Präfektin Liliana Oneț zeigte sich über die hohe Zahl der Bürger verwundert, die am Wochenende ihr Haus verlassen hätten und in die Parks und auf die Straßen geströmt wären. Man könne ja verstehen, warum die Leute an Arbeitstagen aus dem Haus gehen und mitunter auch verreisen, aber am Wochenende müsste man zu Hause bleiben. Er sei kein Fachmann für Volksbildung, damit sollten sich die gewählten Vertreter der Kommunalverwaltung auseinandersetzen und die Bürger überzeugen, die Maßnahmen einzuhalten, sagte Băcală ferner. Damit reagierte er auf die Kritik des stellvertretenden Temescher Kreisratsvorsitzenden Cristian Moș (USR), der am Dienstag die sinnlose Mitführung von eidesstattlichen Erklärungen bemängelte und die Bürger aufforderte, zu verstehen, dass Polizeiwachen auf den Ausfallstraßen der unter Quarantäne stehenden Orte nicht die Pandemie bekämpfen können, sondern nur die Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregeln. Und auch ein härteres Vorgehen der Behörden im Falle von Ordnungswidrigkeiten, so Moș.