Mahnmal für Liviu Babeş

Kronstadt - Die Stadtverwaltung Kronstadt/Braşov wird zusammen mit dem Verein „15 Noiembrie 1987“ im Verlauf dieses Jahres das Mahnmal in Erinnerung an den Kronstädter Liviu Babeş errichten. Der Wettbewerb für eine repräsentative Plastik war landesweit ausgeschrieben, doch von den vier eingesandten Vorschlägen erfüllte keiner die Forderungen. Demnach wurde beschlossen, auf eines der Werke von Babeş selbst zurückzugreifen, und zwar die als „Ikarus“ bekannte Plastik. Diese stellt eine gesichtslose Männergestalt mit beiden zum Himmel emporgehobenen Armen dar, welche als Flügel ausgebildet sind. Das Original der Statue befindet sich im Familienbesitz und wurde von Etelka Babeş, der Witwe von Liviu Babeş, zur Verfügung gestellt. 

Liviu Babeş hatte sich am 2. März 1989 auf der Skipiste Bradul, in der Schulerau/Poiana Braşov mit Benzin übergossen und angezündet. Er erlag kurze Zeit später den schweren Verbrennungen, doch seine Geste sowie der Text des Plakats „Stop murder! Auschwitz = Braşov“ wurden von zahlreichen Ausländern gesehen, die sich damals auf der Piste befanden. Noch am selben Abend widmete der Rundfunksender „Free Europe“ in seinem rumänischen Programm der Protestgeste eine Sondersendung und verglich die Geste von Babeş mit jener des Prager Studenten Jan Palach vom 19. Januar 1969 auf den Treppen des Prager Nationalmuseums. Palach hatte gegen die sowjetische Besetzung der Tschechoslowakei protestiert, Babeş gegen das kommunistische Terrorregime von Ceauşescu.