Mehrere Arader Denkmäler werden saniert

Auch Privateigentümer pflegen das Jugendstil-Erbe der Stadt

Für die ungarische Ausrichtung der Sezession typisch: ein bereits saniertes Stadthaus auf dem Arader Avram-Iancu-Platz und das Palais der Apothekerfamilie Rozsnyai, an dessen Fassaden noch gearbeitet wird. Fotos: Dan Cărămidariu

Arad (ADZ) – Das bedeutende architektonische Erbe der  Stadt Arad beginnt wieder im neuen Glanz zu erstrahlen: Auf der Südseite des Platzes, der bis nach dem Ersten Weltkrieg „Sza-badság tér“ (Freiheitsplatz) hieß, wurde eines der schönsten dort stehenden Arader Jugendstil-Palais bereits saniert, auf der Ostseite, an der Ecke der Nicolae-Bălcescu-Straße, wird an der Sanierung des Rozsnyai-Palais weiterhin gearbeitet. Auch dieses Gebäude weist eine für Ungarn typische Jugendstil-Fassade auf, gestaltet wurde sie 1902 im Auftrag der Apothekerfamilie Rozsnyai von Josef Steiner, einem Arader Architekten, der für die Entwürfe mehrerer Jugendstil-Häuser in der Stadt zeichnete.

Während Privateigentümer erst seit Kurzem mit der Sanierung der wertvollen Arader Bausubstanz begonnen haben – andere Beispiele gibt es auf den Boulevards  Decebal, General Dragalina und Vasile Milea, die zwischen dem Arader Corso und der Marosch liegen -, hat die Verwaltung die Instandsetzung mehrerer öffentlicher Gebäude in die Wege geleitet und teilweise auch EU-Gelder dafür herangezogen. Vor wenigen Wochen wurde die mit EU-Unterstützung durchgeführte Sanierung der Wirtschaftsschule abgeschlossen, gegenwärtig wird an der umfangreichen Renovierung des 1872 bis 1874 gebauten Ioan-Slavici-Theaters gearbeitet, im Sommer begannen auch die Arbeiten an den stark heruntergekommenen Gebäuden auf dem Mihai-Viteazul-Platz (dem früheren Ferenc tér), die einige Abteilungen des Kreiskrankenhauses beherbergen. 1905 und 1913 von Milan Tabakovits entworfen, nach Lajos Szantay dem zweitbedeutendsten Arader Architekten der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, dienten diese 1918 auch als Sitz für den Nationalrat der Rumänen in Siebenbürgen und im Banat und für die Nationalgarden, die nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns die öffentliche Ordnung in den Gebieten aufrechterhielten, die wenig später mit Rumänien vereinigt werden sollten. Der Serbe Tabakovits hat in Arad die römisch-katholische Kirche des Heiligen Anton von Padua, das Palais des Barons Neumann und den Freimaurertempel gebaut. Die Sanierung des Krankenhausgebäudes soll 2022 abgeschlossen werden. Tabakovits wurde 1860 in Arad geboren, er arbeitete hier bis 1930, als er nach Neusatz/Novi Sad in Jugoslawien umzog, wo er 1946 auch verstarb.