Mysterien der Dunkelheit künstlerisch bildend auf der Spur

Die vier Protagonistinnen und Protagonisten der Vernissage unter sich: Pianistin Aurora Oltean, Sängerin Maria Oltean, Künstlerin Elena Ilash und UAP-Filialvorsitzender Florin Viorel. Foto: Klaus Philippi

Hermannstadt – Florin Viorel war am Nachmittag  des10. Mai, in der regionalen Galerie Hermannstadt/Sibiu der Innung der Bildenden Künstler Rumäniens (UAP) zurecht glücklich, unter den ausstellenden und mitbeteiligten Gästen drei Städte ausmachen zu können. Bis Monatsende haben das helle Lokal an der Südostseite des Großen Rings/Piața Mare und seine künstlerisch interessierte Klientel auch tatsächlich allen guten Grund zu Stolz, wo doch die Bühnenbildnerin des Puppentheaters „Puck“ Klausenburg/Cluj-Napoca, Elena Ilash, und Kuratorin Ana Negoiță aus Bukarest drei Wochen lang in Hermannstadt unter dem Motto „Moonless Earth“ gemeinsame Sache vor den vereinten Sinnen der Besucher machen. Dem für sich selbst dunklen Schwarz verpasst die Künstlerin nicht nur etwas aufbessernde Nachhilfe, sondern in Kombination mit Farbzusätzen in Weiß, Grau und Gelb auf dreidimensional in Form geschnittenen Stücken Schwamm in großen Maßen feinste Konturen. Das einzig Ebene in ihrer Ausstellung sind die weißen Innenwände der UAP-Galerie im Herzen Hermannstadts. Sogar ein Abbild vom muskulös pulsierenden Organ des Menschen hat die 1977 in Gala]i geborene Jahrgangs-Kommilitonin von Florin Viorel an der Universität für Kunst und Design Klausenburg (UAD) mit Schere, Messer, Meißel, Farbe und bestimmt weiteren Utensilien klar in einem ihrer Reliefs wiederzugeben versucht. Es ist ihr vorbildlich gelungen. Elena Ilash pflegt einen Stil, der in dieselbe künstlerisch bildende Richtung wie das plastisch herausfordernde Arbeiten von Florin Viorel weist. Der umtriebige Zeichenlehrer am Kunstgymnasium Hermannstadt sah sich und seine Strategie für den lokalen Publikumsbetrieb der UAP einmal mehr aufgehen. Und die Exponate sprächen „nicht nur das Sehen und Hören, sondern vor allem die schönen Seiten des Lebens an“, bemerkte Elena Ilash zu ihrem Erstauftritt in Hermannstadt. Leider konnte Ana Negoiță, Dozentin am Bukarester Zentrum für Exzellenz im Studium von Bildern (CESI), nicht dabei sein. Alumna Miruna Barcan hingegen und die Studentinnen der Kuratorin Octavia Anghel, Olivia Dobrea und Rafaela Bîrlădeanu waren als gewähltes Begleitteam zur Stelle. Um den optischen Eindruck zu einem synästhetischen zu erweitern, hatte UAP-Filialvorsitzender Florin Viorel zwei seiner Kolleginnen von der Musikabteilung am Kunstgymnasium zu einem Gelegenheitsauftritt geladen.

Sängerin Maria Oltean und Pianistin Aurora Oltean mussten auch gar nicht lange in ihrem Repertoire suchen, um sich nach der hohen Decke der Ausstellung „Moonless Earth“ zu strecken – ihre Darbietung in rumänischer Sprache der „Lotosblume“ von Robert Schumann auf ein Gedicht von Heinrich Heine, der „Nocturne“ von Gabriel Fauré als Vertonung eines Gedichts von Poet Auguste de Villiers de L´Isle-Adam und das italienisch melancholische „Non ti scordar di me“ von Ernesto de Curtis schafften just den Wahrnehmungsraum, den Elena Ilash und Gastgeber Florin Viorel sich für den angenehmen Frühlings-Nachmittag wünschen konnten.