NATO-Gipfel: Rumänien gibt Ukraine Rückendeckung

Weitere Ziele: Stärkere Ostflanke, mehr Engagement am Schwarzen Meer

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Vilnius (ADZ) - Rumänien will hinsichtlich eines NATO-Beitritts der Ukraine Fortschritte auf der Grundlage der beim Bukarester Gipfel der Allianz in 2008 ausgesprochenen Zusagen erzielen, sagte Präsident Klaus Johannis zum Auftakt der Gipfelkonferenz der NATO in Litauen. Er werde ein verstärktes Engagement aus politischer und praktischer Sicht unterstützen, das eine größere Annäherung dieses Landes an die Allianz möglich macht, erklärte Johannis. Er erinnerte im Zusammenhang auch an eine bilaterale Erklärung zur Unterstützung der euroatlantischen Integration, die er am 1. Juni in Chișinău mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj unterschrieben hatte. 

Unterstützung will Johannis auch für die benachbarte Republik Moldau, die am meisten dem Druck Russlands ausgesetzt sei – er werde unmissverständlich fordern, dass der Moldau bei der Stärkung der Verteidigungskapazität und Resilienz geholfen wird.

Rumänien hat beim NATO-Gipfel in Litauen auch weitere Ziele vor Augen, die mit der neuen Entmutigungshaltung auf der Basis der in Madrid definierten vorgeschobenen Verteidigung zu tun haben, teilte der Staatschef mit. Er werde sich daher für zusätzliche Maßnahmen zur Konsolidierung der Ostflanke und für ein weiter starkes Engagement am strategisch wichtigen Schwarzen Meer einsetzen. Die Verabschiedung der Regionalen Verteidigungspläne auch in Bezug auf Rumänien sei ein zentraler Bestandteil für eine wirksame Reaktion der NATO auf zwei große Bedrohungen: Russland und Terrorismus.  Nicht zuletzt begrüßte Präsident Johannis auch die von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg vermittelte Einigung zwischen Schweden und der Türkei, die lang erwartete Fortschritte für den hoffentlich baldmöglichsten Beitritt Schwedens zum nordatlantischen Bündnis markiert.