Neue Katastralkarte für Bukarest

In der Hauptstadt wurde acht Monate lang zu dem Thema verhandelt

Die Bukarester Stadtbezirke 4 und 5 werden im Raum der Piata Unirii neue Grenzen bekommen, für die Stadtbezirke 5 und 6 gilt das Gleiche bei der Verlängerung des Boulevards Ghencea. Dies erklärte laut Mediafax der Präfekt von Bukarest, Mihai Atãnãsoaei, der Wert darauf legte zu betonen, dass es sich „nicht um eine administrativ-territoriale Neuorganisierung“ von Bukarest handle, sondern „bloß um Grenzverschiebungen“, für welche es vier Gründe gegeben habe: „Die Verwirklichung der Katastralkarte von Bukarest, das Grüne Kataster, die im Oktober anstehende Volkszählung und die Zusammenstellung der Wählerlisten für die Wahlen 2012 und alle kommenden Wahlen.“

Laut Präfekt Atãnãsoaei werden „90 Prozent der Bukarester von den Maßnahmen nicht betroffen“ sein. Und „die Betroffenen werden nicht gezwungen, ihre Personalausweise auszutauschen, bevor sie sowieso ablaufen und umgetauscht werden müssen“. Das Katasteramt werde hingegen die Eintragungen der Wohnungen im Kataster unentgeltlich aktualisieren – dort wo es solche Eintragungen überhaupt gibt.

Bekanntlich gab es nach der Wende 1989 nur in den ehemaligen Gebieten Österreich-Ungarns – Siebenbürgen, Banat, Partium, Marmarosch usw. – Katastraleintragungen und Katasterbücher (und das schon seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts), während es auf dem Gebiet der ehemaligen Donaufürstentümer Walachei und Moldau sowie in der Dobrudscha keine Katasterbücher gegeben hat, was die Umsetzung der Rückerstattungsgesetze nach der Wende sehr schwierig machte. Kataster wurden/werden außerhalb des Karpatenbogens erst seit 1991 angelegt. 

Der Bukarester Präfekt Atãnãsoaei: „Im Folgenden wird das Amt für Katasterwesen und Immobilien OCPI die neue Katasterkarte von Bukarest ausarbeiten und ein Generalkataster veröffentlichen.“ Die katastrale Neueinteilung von Bukarest wird auch Verschiebungen in der Einwohnerzahl der Stadtbezirke bewirken. Im Raum der Piata Unirii wird die Grenze zwischen den Bezirken 4 und 5 parallel zum sogenannten Boulevard der Springbrunnen verlaufen, nicht senkrecht darauf, wie bisher.

Die bisherige Grenzziehung verlief durch die Eingangshallen mehrerer Immobilien und führte Katastergrenzen ad absurdum, denn die Besitzer waren sowohl im Bezirk 4 als auch im Bezirk 5 erfasst. Die neue Grenze führt entlang des Bulevardul Unirii bis zur Piata Operei. Atãnãsoaei erklärt: „Mit Blick in Richtung Parlamentspalais liegt Bezirk 5 nun linkerhand, die Wohnblocks rechterhand sind Bezirk 4.“

An der Verlängerung des Ghencea-Boulevards gehören die Immobilien zwischen der Straße Brasov und der Umgehungsstraße von Bukarest zum Bezirk 6, alle südlich davon auf dem gleichen Straßenzug befinden sich im Stadtbezirk 5.
Die gegenwärtigen Änderungen am Katastralbild von Bukarest sind das Ergebnis achtmonatiger Verhandlungen zwischen der Präfektur von Bukarest, Oberbürgermeister Sorin Oprescu und den Bürgermeistern der betroffenen Bezirke 4, 5 und 6.