Peitschenknallen, Krapfen und Gemeinschaft – Urzellauf in Agnetheln

Fotos: Max Shuz

Hermannstadt/Agnetheln - Zum sechzehnten Mal fand am vergangenen Sonntag der traditionelle Urzellauf in Agnetheln statt. Rund 350 Urzeln nahmen an dem Umzug teil und vertrieben auch in diesem Jahr bei Blasmusik und Peitschenknallen die bösen Geister. Verschiedene „Urzelzünfte“ wie  die Fassbinderzunft, die Schneiderzunft oder die Kürschner- und Schusterzunft präsentierten Zunftfiguren wie den Bärentreiber und den Reifenschwinger sowie die dazu gehörigen Zunftzeichen. Bei Musik und Krapfen, die auch an die Besucher verteilt werden, zogen die Zottelwesen durch die Innenstadt – zum Abschluss wurde vor dem Rathaus das Siebenbürgenlied gesungen.

Der Brauch wurde in Agnetheln im Jahr 2006 wieder aufgenommen. Er stammt aus dem Mittelalter und wurde im Jahr 1689 im „Mummenschanz der Zünfte“ erstmals urkundlich belegt.

„Von Jahr zu Jahr wächst die Gemeinschaft der Urzeln in Agnetheln. Es gibt einen besonderen Zusammenhalt in der Gruppe. Vor allen Dingen Jugendliche haben Spaß an dem Brauch und möchten vermehrt daran teilnehmen. In diesem Jahr gab es, vor allem im Publikum, viele neue Gesichter aus anderen Ortschaften. Auch gibt es immer mehr Kontakte, auch zu den Urzelvereinen aus dem Ausland. Wir sind gespannt, wie sich das für die kommenden Jahren entwickeln wird – wir sind da sehr zuversichtlich“, so Helmut Lerner, Kulturreferent des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt, der das Projekt Jahr für Jahr organisiert.

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Agnethler Urzelzunftverein/Breasla Lolelor Agnita mit Unterstützung des Gemeinderats der Gemeinde Agnetheln, des Kulturhauses „Ilarion Cocișiu“ Agnetheln und dem Demokratische Forum der Deutschen in Hermannstadt (DFDH).