Premier Ciolacu will strategische Partnerschaft mit Deutschland

Schengen-Beitritt: Bundeskanzler Scholz bekräftigt Unterstützung

Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wünscht sich Premierminister Marcel Ciolacu eine ständige deutsche Truppenpräsenz in Rumänien. Er kenne die deutschen Pläne, 4000 Soldaten nach Litauen zu schicken und „hoffe, dass wir bald auf dem Territorium Rumäniens permanent deutsche Soldaten haben werden“, sagte Ciolacu während der Pressekonferenz mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Nato hat etwa 1500 Soldaten in Rumänien stationiert. | Foto: Regierung

Berlin (ADZ) - Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) ist am Dienstag zum Auftakt seines zweitägigen Antrittsbesuchs in Berlin vom deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfangen worden – Kernthemen der Unterredung waren neben den bilateralen Beziehungen vor allem sicherheits- sowie europapolitische Fragen. Auf der anschließenden gemeinsamen Pressekonferenz hob Regierungschef Ciolacu hervor, dass Rumänien eine strategische Partnerschaft mit Deutschland anstrebe. Die Bundesrepublik sei „der wichtigste Handelspartner Rumäniens“, ein „gemeinsamer Aktionsplan“ sowie auf „strategisches Niveau angehobene diplomatische Beziehungen“ würden der bilateralen Kooperation zweifelsfrei zu weiterem Schwung verhelfen. Ciolacu unterstrich zudem, dass Rumänien es begrüßen würde, wenn hierzulande künftig auch ein deutsches Truppenkontingent stationiert werden könnte.

Seinerseits bekräftigte Bundeskanzler Scholz erneut, dass Deutschland unser Land dabei unterstützt, noch im laufenden Jahr Vollmitglied im grenzkontrollfreien Schengenraum zu werden – Rumänien habe dafür „große Anstrengungen“ unternommen, die es zu würdigen gelte. Der deutsche Bundeskanzler lobte Rumänien zudem als „wichtigen und verlässlichen Verbündeten und Partner“, der vorbildlich zur Stärkung der NATO-Ostflanke beitrage, und verwies auf die Rolle unseres Landes bei der Bewältigung der Folgen des Ukraine-Kriegs: Rumänien habe „unzählige“ Flüchtlinge aufgenommen, sich als Drehkreuz für internationale Hilfslieferungen etabliert und Getreideexporte über die gemeinsame Grenze zur kriegsgebeutelten Ukraine ermöglicht. Scholz lobte des Weiteren auch Rumäniens Solidarität mit der benachbarten Republik Moldau – diese widerspiegele sich in einer Vielzahl von Unterstützungsleistungen.