Priorität 2024: Kampf gegen Flucht vor Justiz

Gorghiu: Rückzuführende sollen Kosten tragen

Justizministerin Alina Gorghiu | Archivfoto: gov.ro

Bukarest (ADZ) – Im vergangenen Jahr haben die rumänischen Behörden 1004 verurteilte Personen nach Rumänien zurückführt – davon 735, die vor dem Gesetz ins Ausland geflüchtet sind, so Justizministerin Alina Gorghiu am Montag. Gorghiu erklärte den „strategischen Kampf“ gegen das Phänomen der Flucht vor der Justiz zur Priorität des Jahres 2024. „Wir unterstützen alle nötigen Maßnahmen, um das Überwachungssystem mithilfe von elektronischen Fesseln auszuweiten“, erklärte die Ressortministerin in einem Kommunique. Es sei wichtig, dass alle Hintertürchen geschlossen würden. Außerdem sei ein Gesetzesprojekt unterwegs, das vorsieht, die Kosten den geflüchteten Rückzuführenden selbst aufzubrummen.

Die Information wurde vor dem Hintergrund prominenter Flüchtiger vor der Justiz erteilt – zuletzt hatte der Fall des nach Deutschland geflüchteten, wegen Bestechungsannahme zu fünf Jahren Haft verurteilten ehemaligen Bürgermeisters von Baia Mare, Cătălin Cherecheș, für Schlagzeilen gesorgt, über dessen Auslieferung noch entschieden wird. 

In rumänischen Gefängnissen halten sich derzeit 1893 aus dem Ausland rückgeführte Häftlinge auf – 8 Prozent der Insassen insgesamt.