Rafila: Jetzt Priorität auf Testen und rasche Evaluation

Erste antivirale Medikamente sollen bis Monatsende eintreffen

Gesundheitsminister Alexandru Rafila (rechts), hier mit Cătălin Apostolescu, dem Manager des Bukarester Instituts für Infektionskrankheiten Matei Balș. Archivfoto: Agerpres

Bukarest (ADZ) – Wegen der Blockade des digitalen Covid-Zertifikats im Parlament hat man sich prioritär auf die Vorbereitung des Gesundheitssystems konzentriert, durch Ausweitung der Testkapazitäten bei Hausärzten und die Einführung ambulanter Evaluationszentren zur raschen Beurteilung der Infizierten. Denn wenn das digitale Covid-Zertifikat am Arbeitsplatz „erst jetzt genehmigt und in drei Wochen zur Anwendung kommt (Anm.: Voraussetzung ist ein dreiwöchiges Steigen der Infektionsfälle), sind wir wahrscheinlich schon auf dem Höhepunkt der Welle und der Nutzen dieses Instruments verpufft”, erklärte hierzu Gesundheitsminister Alexandru Rafila auf einer Pressekonferenz nach der Regierungssitzung vom Mittwoch. 

Außerdem kündigte er an, bis Ende des Monats sollen die ersten Tranchen der in der EU neu zugelassenen antiviralen Medikamente Paxlovid und Molnupiravir eintreffen. Diese würden gezielt und gratis an Risikopatienten mit Begleiterkrankungen vergeben, in den ersten Tagen der Krankheit, nicht jedoch an die Apotheken verteilt. 

Rafila warnte explizit vor den Auswirkungen der hochansteckenden Omikron-Variante nicht nur auf das Gesundheitswesen. Es könne auch zu Engpässen in essenziellen Bereichen wegen Schließungen ganzer Arbeitseinheiten durch Quarantänemaßnahmen kommen. „Wenn Kollegen in einem Büro keine Maske tragen, acht Stunden zusammen sind und einer infiziert ist, haben sich am Ende des Tages alle angesteckt und es kann sein, dass sie zwei Tage später in Isolation geschickt werden und das Büro geschlossen wird.” Dies gelte auch für Restaurants, Geschäfte und insbesondere für Fernsehstudios, betonte Rafila. Inzwischen rechnen Behörden mit 800.000 bis zu einer Million Infektionsfällen während Welle 5.