Rafila plant „feindliche Übernahme“ von SMURD, Notaufnahmen und Ambulanzen

Gesundheitsminister und DSU-Chef Raed Arafat im Clinch

Gesundheitsminister Alexandru Rafila | Archivfoto: gov.ro

Bukarest (ADZ) – Gesundheitsminister Alexandru Rafila (PSD) hat am Donnerstag zum Schlag gegen den Chef des Departements für Notsituationen (DSU), Raed Arafat, angesetzt: Der Minister teilte mit, dass künftig alle Behörden, die notärztliche Dienste leisten, seinem Ressort unterstellt werden – was bedeutet, dass Rettungsdienst SMURD, Notaufnahmen der Krankenhäuser sowie Ambulanzen nicht mehr Arafats Departement und damit dem Innenministerium unterstehen. Das Gesundheitsressort hatte die notärztlichen Dienstleistungen bisher zwar teilfinanziert, jedoch nicht auch koordiniert. Er danke Arafat für alles, was dieser in den letzten drei Jahrzehnten im Bereich der ambulanten Notfall- und Krisenintervention geleistet hatte, doch gehe es letztlich um eine ärztliche Tätigkeit, für die einzig das Gesundheitsressort zuständig zu sein habe, sagte Rafila. 

Staatssekretär Arafat reagierte prompt: Er sehe „keinen Grund für eine eventuelle Integrierung des SMURD-Rettungsdienstes in das Gesundheitsressort“, damit würde „bloß zerstört, was bisher aufgebaut worden ist“. Auch PSD-Chef Marcel Ciolacu sagte in einer ersten Reaktion, den Vorstoß seines Ministers nicht nachvollziehen zu können – dieser habe sich wohl „falsch ausgedrückt“, es sei „ausgeschlossen“, dass der SMURD-Rettungsdienst dem Gesundheitsressort unterstellt werde.

Rafilas Gründe für den Vorstoß dürften teils persönlicher, teils finanzieller Natur sein: Zum einem gilt sein Verhältnis zu Arafat als angespannt – als eine seiner ersten Amtshandlungen überhaupt hatte er im Spätherbst Arafats Pressekonferenzen zum Stand der Corona-Neuinfektionen untersagt. Zum anderen dürfte das Milliarden-Budget des Departements für Notsituationen für Rafila durchaus attraktiv sein.