Schulbeginn deckt erneut Mängel auf

Temeswar - Zum diesjährigen Schulbeginn werden einige Temeswarer Schüler nicht in ihren Klassenräumen, sondern in Containern erwartet. Die Modulbauten befinden sich auf Schulhöfen oder in der Nähe der eigentlichen Schule und sollen nur eine temporäre Lösung für den Platzmangel darstellen. Bei mancher Schuleinrichtung ist der Umzug einiger Klassen in Containern wegen umfangreicher Sanierungs- und Ausbauarbeiten nötig. Schlimm ist, dass nicht wenige der Container-Klassen noch nicht die nötigen Zulassungen vom Gesundheitsamt oder für Brandschutz haben. In einer Container-Klasse können bis zu 22 Schüler unterrichtet werden, aber manche von ihnen haben keine Sanitäranlagen. Am Montag hat Generalschulinspektor Marin Popescu die Schulen aufgezählt, in denen die 54 Containerklassen zum Einsatz kommen und auch darauf hingewiesen, welche noch dabei sind, die nötigen Genehmigungen zu bekommen. Angeblich wären laut Schulamt sogar noch mehr solcher modularen Klassenräume nötig: Allein die Grundschule Nr. 24 habe in diesem Schuljahr sechs neue Vorbereitungsklassen, da es in einem weiten Umkreis keine weitere schulische Einrichtung gibt, die die Kinder besuchen könnten. Containerklassen sollen aber eine Übergangslösung bis zum Aus- und Neubau von Schulen sein, so der Generalschulinspektor.

Im Kreis Temesch werden in diesem Schuljahr rund 95.000 Schüler und Kinder an 591 Schulen und Kindergärten unterrichtet. In knapp zwanzig davon gibt es noch Bedarf an neuen Schulmöbeln. Beschäftigt werden rund 6700 Lehrer und Erzieher. Nebst Raummangel beklagte Popescu, dass es besonders im ländlichen Raum keine Schulärzte und keine Behandlungszimmer gäbe. Schwierig sei die Einrichtung solcher, beziehungsweise der Mangel an Fachpersonal, zumal dies in der Zuständigkeit der Kommunen liege. Bis zu Schulbeginn werden in sämtlichen Einrichtungen Desinfizierungs- und Hygienemaßnahmen vorgenommen. Trotzdem haben 14 Schulen im Kreis den Anforderungen des Gesundheitsamts bislang nicht entsprochen, die Inspektionen finden aber diese Woche vermehrt statt.