SIRENE, die Fahndungshilfe in den Schengener Staaten

Grenzüberschreitende Kommunikation klärt Gesetzverstöße auf

Ein entscheidendes Element zum Schengen-Beitritt Rumäniens ist der Informations- und Datenaustausch der rumänischen Datenbank SIRENE und dessen Vernetzung mit dem grenzüberschreitenden Polizeisystem SIS. Die sogenannten SIRENE-Büros gibt es in jedem Schengener-Mitgliedsstaat. Durch das internationale Kommunikationsnetz konnten in der Zeitspanne 19. – 25. Oktober d. J. 146 international gesuchte Personen ausfindig gemacht werden, dazu 38 als vermisst gemeldete Wagen und zwölf illegal geführte Reisedokumente oder Identitätskarten. Ein Großteil der 38 auf der Fahndungsliste stehenden Wagen wurde in Rumänien entdeckt. 30 Wagen, nach denen in Staaten des Schengener Raumes gefahndet wurde, konnten in Rumänien sichergestellt werden. Die Wagen sollten in den jeweiligen Ländern entweder konfisziert oder als Vergleichsproben in Prozessen genutzt werden. Andererseits wurden in Staaten des grenzfreien Reisens acht Wagen sichergestellt, nach denen aus ermittlungstechnischen Gründen in Rumänien gefahndet wurde.

In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres wurden von den Mitarbeitern der Temeswarer Grenzschutzdirektion 29 Wagen erkannt, die international als gestohlen gemeldet waren. Das sind um 23 Prozent weniger als in der gleichen Zeitspanne des Vorjahres, heißt es im Bericht der Temeswarer Grenzschutzdirektion, zuständig für die Verwaltungskreise Temesch/ Timiş, Karasch-Severin/ Caraş-Severin und Mehedinţi. Die meisten davon wurden am Grenzabschnitt bei Drobeta-Turnu-Severin sichergestellt, wo acht gestohlene Wagen erkannt wurden. Ebenfalls im Verwaltungskreis Mehedinţi, am Eisernen Tor II, beschlagnahmten die Grenzschützer sechs Wagen. Je vier waren es in der Nähe des Grenzübergangs Naidăş im Kreis Karasch-Severin und in der Nähe des rumänisch-ungarischen Grenzüberganges bei Tschanad/Cenad. Die Fahrer der eingeschleusten Autos waren vorwiegend rumänische bzw. serbische Staatsbürger. So saßen am Steuer der Wagen in 16 Fällen Rumänen, elf Serben, ein Bosnier und ein Bulgare. Die meisten entwendeten Autos waren in Italien gemeldet (sieben), vier weitere in Spanien, je drei in Bulgarien, Schweden und Bosnien-Herzegowina. Zwei Wagen waren in Rumänien gestohlen worden und je einer war in der Schweiz, in der Slowakei, in Serbien, in Frankreich, Deutschland, Tschechien und Ungarn zugelassen.

Beispielhaft für die Klasse der Wagen und deren Marktwert sind ein BMW X3, der von einer Bukarester Leasing-Firma gestohlen worden war und vom Fahrer Marius D. am Eisernen Tor aus dem Land geschafft werden sollte. Die Grenzschützer stellten Unregelmäßigkeiten in den Papieren fest und nach Abschluss der Ermittlungen konnte der Wagen mit einem Marktwert von 30.000 Euro seinem rechtmäßigen Besitzer rückerstattet werden. Während in diesem Fall ein Wagen aus Rumänien herausgeschmuggelt werden sollte, versuchte C. Savu einen Audi mit gefälschten Fahrzeugdokumenten nach Rumänien einzuschleusen. Das am Grenzübergang bei Tschanad vorgelegte Zulassungsdokument, das angeblich von den italienischen Behörden stammte, erwies sich als Fälschung. Zwar beteuerte der Fahrer, dass er das Auto als Gebrauchtwagen gekauft habe und nicht wusste, dass der Audi gestohlen war; die Grenzschützer nahmen diesem jedoch diese Erklärung nicht ab.