Soziale Inklusion für Roma-Gemeinschaft

Öffentlich-private Partnerschaft für 600 Großprobstdorfer Bewohner

Das in Hermannstadt angesiedelte Europäische Zentrum für die Integration der Roma, der Hermannstädter Kreisrat und weitere Projektpartner bemühen sich seit 2018 um die wirtschaftlich-soziale Inklusion der Roma-Gemeinschaft in Großprobstdorf.
Foto: Kreisrat Hermannstadt

Eine Reihe von Aktionen zur Unterstützung der Roma-Gemeinschaft in Großprobstdorf/Târnava zum Zweck der wirtschaftlichen und sozialen Inklusion ihrer rund 600 Mitglieder trägt der Kreisrat Hermannstadt/Sibiu seit dem Jahr 2018 mit. Das mit EU-Mitteln finanzierte Vorhaben „Eine Partnerschaft für die wirtschaftlich-soziale Inklusion der marginalisierten Gruppe der Roma in Großprobstdorf“ führt das Europäische Zentrum für die Integration der Roma als Projektleiter in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung, dem Großprobstdorfer Bürgermeisteramt und dem Technologischen Lyzeum im Ort durch. Zu den Projektzielen gehören unter anderem die Vorbeugung des vorzeitigen Schulabgangs durch Afterschool-Programme, erzieherische und kreative Werkstätten, sowie Informationen, Beratung und Orientierung auf dem Arbeitsmarkt und die Teilnahme an Schulungen zwecks Integration und Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt.

Dabei sollen rund 70 Arbeitsplätze entstehen und die Wohnbedingungen der Bürger durch die Sanierung von zehn prekären Behausungen verbessert werden, monatliche Workshops, Seminare und Filmabende zum Thema der Chancengleichheit durchgeführt, aber auch der Dialog für die bürgerliche Teilhabe und Entwicklung sowie die Stärkung der lokalen Partnerschaft gefunden werden.
Seit Beginn des Programms finden regelmäßige Treffen statt, in deren Rahmen einschlägige Themen zur Bewusstmachung wesentlicher Aspekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen und der Bildung dieser Großprobstdorfer Gemeinschaft angesprochen werden. Die Projektmannschaft des Kreisrates, gebildet von Mitarbeitern des Dienstes für Strategien und wirtschaftlich-soziale Entwicklung, stellen gemeinsam mit den anderen Projektpartnern Informationsmaterial vor und regen den Dialog mit den teilnehmenden Kindern, Jugendlichen, Eltern und Großeltern zu Themen wie Diskriminierung und Rassismus, soziale Verantwortung, Freiwilligendienst als Verbindungsglied zwischen Jugendlichen und Gemeinschaft, soziale Inklusion, aber auch Unternehmertum und Arbeitsfindung, Chancengleichheit, Rechte und Freiheiten an.

Zudem veranstaltet eines der teilnehmenden Unternehmen Schulungen für die berufliche Qualifikation, und dank einer Partnerschaft mit dem Hermannstädter Arbeitsamt (AJOFM) fanden 2019 und 2020 Arbeitsmessen im Großprobster Kulturhaus statt.

Die Bildungskomponente des Projektes ermöglichte bislang einer Anzahl von 250 Kindern die Afterschool-Betreuung und täglich eine warme Mahlzeit, die Teilnahme an Ausflügen nach Hermannstadt, Karlsburg/Alba-Iulia und Neumarkt/Târgu Mure{, aber auch an Sitzungen des Kreisrates und der Lokalräte in Schenkendorf/Ciugud, Lybendorf/Ib²ne{ti und Elisabethstadt/Dumbrăveni.

Das Projekt umfasst zudem 20 Aufklärungskampagnen für Jugendliche zur Vorbeugung von frühzeitigen Ehen und devianten Verhaltensweisen, Treffen zu bestimmten Themen für Jugendliche und Familien im Rahmen einer Karawane zur Vorbeugung verschiedener Krankheiten, mit  Schwerpunkt auf der Gesundheitsbildung, aber auch mehrere Hilfsaktionen, in deren Rahmen Pakete mit Hygieneartikeln, Lebensmitteln oder auch Weihnachtsgeschenke für Kinder und Jugendliche verteilt werden.

Aktuell wird am Bau und der Einrichtung des Großprobstdorfer Gemeinschaftszentrums für Soziale Inklusion gearbeitet, die integrierte soziale Leistungen für die Roma im Ort und nicht nur anbieten wird, und für ein besseres Kennenlernen der Roma-Gemeinschaft hier findet in Großprobstdorf ein ihr gewidmetes Festival zur Förderung der Chancengleichheit durch Kultur, Multikulturalität, interethnische Toleranz und soziale Inklusion vom 17. zum 19. September statt.

Das vorher genannte, 2018 angegangene Vorhaben im Gesamtwert von etwas über 15 Millionen Lei, die vom Europäischen Sozialfonds über das Operationelle Programm Humankapital 2014-2020 gestellt werden, endet im März 2022.