Staatschef Johannis sagt Moldau Unterstützung „in jedem Szenario“ zu

Sandu: Manche wollen „Marionetten-Regime des Kreml“ in Chișinău

Der Rumänien-Besuch der moldauischen Präsidentin am Donnerstag ist der bereits dritte binnen eines Jahres. | Foto: Präsidentschaft

Bukarest (ADZ) - Staatspräsident Klaus Johannis hat seiner proeuropäischen moldauischen Amtskollegin Maia Sandu am Donnerstag abermals zugesichert, dass das Nachbarland angesichts zahlreicher Bedrohungen „nicht alleine dasteht“. Zwar verfüge man zurzeit über keine Informationen, dass faktische Vorstöße Russlands bevorstünden, doch dürften hybride Angriffe auf die verfassungsmäßige Ordnung des Landes keineswegs missachtet werden, sagte Johannis auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Sandu. Erst tags davor hatte der Staatschef in Warschau nach einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden und den restlichen Staatenlenkern der östlichen NATO-Partner klargestellt, dass Rumänien bereit sei, die Republik Moldau „in jedem Szenario“ zu unterstützen.

Ihrerseits dankte Sandu Rumänien ausdrücklich für die bisher ihrem Land gewährte Hilfe – beginnend mit Strom- und Gaslieferungen bis hin zur europäischen Integration. Diese Unterstützung mache der Moldau und seinen Bürgern Mut, zumal das Land gegenwärtig „präzedenzlosen Provokationen“ ausgesetzt sei, da sich „so manche wünschen“, in Chișinău ein „Marionetten-Regime des Kreml“ an der Macht zu sehen, sagte Sandu. Doch sei die moldauische Exekutive entschlossen, den Weg der Integration in die Europäische Union ohne Zögern fortzusetzen, fügte die Präsidentin hinzu, die des Weiteren mitteilte, dass der neue moldauische Premier Dorin Recean kommende Woche seinen Antrittsbesuch in Bukarest absolvieren wird.

Die moldauische Präsidentin war am Donnerstag zu einem Arbeitsbesuch in Rumänien eingetroffen. Auf Sandus Programm hatten neben dem Treffen mit Johannis auch Gespräche mit Regierungschef Nicolae Ciucă (PNL) und Kammerpräsident Marcel Ciolacu (PSD) gestanden.