Stadtratssitzung zum Monatsende

Fahrscheine werden teurer, Parkgebühren bleiben bei altem Tarif

Streit um die Zusammenführung von Schulen: Stadtverwaltung macht das Schulinspektorat verantwortlich.
Foto: Zoltán Pázmány

Gute Nachrichten für Autofahrer, teilweise schlechte für Fahrgäste der städtischen Verkehrsmittel (RATT). In Zukunft können Fahrscheine auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln gekauft werden, Bürger müssen dafür jedoch den doppelten Tarif zahlen. Die neuen Fahrscheine werden 5 Lei kosten, die alten Doppelfahrkarten fallen weg. Einzelfahrkarten bleiben 2 Lei bzw. 2,5 Lei für die Expresslinien. Bürgermeister Gheorghe Ciuhandu wies bei der Sitzung auf die finanzielle Bredouille der RATT, die ohne die Subventionen der Stadt bankrott wäre. Die Maßnahme wurde von 16 der 20 Anwesenden Stadträte gewählt. Nur zwei haben dagegen gestimmt, es gab eine Enthaltung und ein Mitglied hatte nicht abgestimmt.
 

Die Parkgebühren bleiben beim alten Tarif. Im Januar wurde über eine mögliche Preiserhöhung verhandelt, die massive Proteste auslöste. Einzige Einwände seitens einiger Stadträte war das Problem der Auszahlung mancher Bürger, die im Januar bereits Monats- und Jahreskarten zum neuen, überteuerten Preis gekauft hatten. Vize-Bürgermeister Adrian Orza schlug als Lösung vor, man solle den Betroffenen das Geld für die TelPark Karten zurückerstatten.


Stadtrat Silviu Sarafolean kam mit einer Ergänzung: Er verlangte Uniformen für die Ordnungshüter von der Verwaltung der öffentlichen Domäne (ADP). Orza äußerte sich dagegen, der Vorschlag wurde von den Stadträten angenommen.

Seit Mittwoch kostet eine TelPark Jahreskarte 450,34 Lei, eine Trimesterkarte beträgt 122,85 Lei. Für eine Monatskarte muss der Autofahrer 42,84 Lei zahlen. Die übertragbaren TelPark  Karten kosten das Doppelte: eine Jahreskarte 900, 68 Lei, eine Trimesterkarte 245,70 Lei und eine Monatskarte 85,68 Lei.


Bei der Sitzung am Dienstag wurde auch das Problem der zusammengeführten Schulen aus Temeswar besprochen. Bürgermeister Ciuhandu antwortete auf die Anschuldigungen des Schulinspektorats. „Man kann der Stadt nicht einfach neue Aufgaben zuschieben, die das Inspektorat vernachlässigt hat,“ sagte der Bürgermeister. Es habe keinen Dialog zwischen den Institutionen gegeben, so Ciuhandu weiter. Eltern und Schüler protestierten, als die Entscheidung bekannt wurde, man wolle das Lyzeum für Telekommunikation und Postlehre mit dem Lyzeum für Eisenbahnlehre zusammenführen. Weil es sich bei den Direktoren der besagten Schulen um ein Ehepaar handelt, wurde ihnen ein Interessenkonflikt vorgeworfen.

Sowohl das Schulinspektorat als auch die Stadtverwaltung stritten eine Beteiligung ab. Die Schuld sucht jeder beim anderen. „Wie kann man Schulen mit einer Abitur Erfolgsquote von 50-80 Prozent mit Schulen zusammenführen, deren Erfolgsquote bei null Prozent lag?“ warf Vize-Bürgermeister Sorin Grindeanu ein. Für Orza sei der politische Machtkampf Schuld an der Bildungsmisere.“Wie viele Schulleiter sind Mitglieder einer Partei?“ fragte er.

Für Stadtrat Stoia Traian müssten die Hauptaufgaben der Stadt darin bestehen, sämtlichen Unterricht auf den Vormittag zu verlegen und sich um die Immobilienprobleme der Schulen zu kümmern.