Stillstehende Kleinkraftwerke

Der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț richtete Frage an Wirtschaftsminister

Hermannstadt (ADZ) – Nach dem Motiv des Stillstands mehrerer Wasserkraftwerke im Kreis Kronstadt/Bra{ov fragte der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț in einer parlamentarischen Anfrage den Wirtschaftsminister Virgil-Daniel Popescu. Vom Geschäftsführer der Saxonia-Stiftung Klaus Sifft hatte er den Hinweis erhalten, dass die Kleinkraftwerke Rosenau/Râșnov 3 und 4, Wolkendorf/Vulcan 1 und 2 sowie Törzburg/Bran 1 und 2 außer Betrieb sind, was angesichts der Energiekrise unverständlich ist. Auch fragte er an, ob die Möglichkeit bestehe, dass diese Wasserkraftwerke, sollte Hidroelectrica sie nicht in Betrieb nehmen wollen, verpachtet, verkauft oder in Partnerschaft genutzt werden könnten.

Die nun auf die Anfrage gesandte Antwort wurde von Staatssekretär Constantin Ștefan unterzeichnet und bestätigt, dass die erwähnten Mikro-Wasserkraftwerke außer Betrieb sind. Die Erklärung: Die außerordentliche Vollversammlung der Aktionäre von S.P.E.E.H Hidroelectrica S.A. hat mit Beschluss Nr. 14/20.10.2020 die Verwertungsstrategie durch Verkauf der Kleinkraftwerke mit geringer Kraft gemäß Beschluss 251/12.06.2020 genehmigt. Im Rahmen einer offenen Versteigerung sollen die beiden Kraftwerke in Rosenau sowie Wolkendorf und als Aktienpakete jene in Törzburg „verwertet“ werden.

„Ich danke Herrn Sifft für diesen Hinweis und bin froh, eine konkrete Antwort erhalten zu haben“, erklärte der DFDR-Abgeordnete. „Nun erwarte ich, dass angesichts der Energieknappheit, die vorhandenen Kapazitäten zur Stromerzeugung rasch in Betrieb genommen werden.“ 

Als Fachmann befragt, äußerte Klaus Sifft Zweifel an einer raschen Inbetriebnahme dieser Kleinkraftwerke. „Die beiden Kraftwerke in Rosenau und Wolkendorf wurden von Siebenbürger Sachsen gebaut, sie haben Kronstadt vor 100 Jahren mit Strom beliefert, sind jedoch leider in marodem Zustand, weil sie seit Jahrzehnten nicht mehr repariert wurden, geschweige denn, dass in sie investiert worden wäre. Eines der Kleinkraftwerke steht seit acht Jahren still, vermutlich fehlt ihm, und auch den anderen, die Betriebsgenehmigung“, erklärte Sifft. Er teilte uns mit, an der Ausschreibung bei Hidroelectrica Interesse bekundet zu haben, darauf aber keine Antwort erhalten zu haben. „Für die Inbetriebnahme jedes dieser Kleinkraftwerke ist eine Investition nötig, sie könnten aber recht bald ans Netz angeschlossen werden“, meinte der Fachmann.