Tag der Deutschen Einheit gefeiert

Deutsches Konsulat Hermannstadt lud ins Hilton-Hotel ein

Hermannstadt - Zahlreiche Gäste aus Politik, Kultur, Kirche, der rumäniendeutschen Gemeinschaft und bundesdeutsche Landsleute in und um Hermannstadt/Sibiu folgten am Dienstag der Einladung des Konsuls der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt Hans E. Tischler zu einem Empfang anlässlich des Tages der Deutschen Einheit im Hotel Hilton im Jungen Wald/Pădurea Dumbrava. Konsul Tischler und Vizekonsul Harald Fratczak begrüßten den Vorsitzenden des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien Paul-Jürgen Porr, den Siebenbürgenforumsvorsitzenden Martin Bottesch, die Bürgermeisterin Astrid Fodor, den Honorarkonsul der Republik Österreich in Hermannstadt Andreas Huber, die stellvertretenden Kreisratsvorsitzenden Christine Manta-Klemens und Marcel Luca, den Rektor der Lucian-Blaga-Universität Prof. Dr. Ioan Bondrea, den Direktor des Nationaltheaters „Radu Stanca“ sowie des Hermannstädter Internationalen Theaterfestivals Constantin Chiriac und viele mehr.

In den festlichen Abend leitete die eigens für den Anlass eingereiste Militärkapelle des Heeresmusikkorps Neubrandenburg/Deutschland ein, die die deutsche, die rumänische und die Europahymne verlauten ließ. Ihr und den zahlreichen Gästen dankte der Konsul für ihr Kommen und einen besonderen Gruß richtete er an das 10-köpfige deutsche Ärzteteam, das zurzeit in Zusammenarbeit mit der Medlife-Polisano-Klinik chirurgische Eingriffe an herzkranken Kindern in Hermannstadt vornimmt. „Ich bin tief gerührt“, so der Konsul „dass Sie Ihre Freizeit opfern, um hier an der Polisano-Klinik herzkranke Kinder unentgeltlich zu operieren, um ihnen ein Leben in Gesundheit und Würde zu ermöglichen“. Des Weiteren gratulierte der Konsul zur europäischen Rats-Präsidentschaft und besonders zum „gelungenen Gipfel am 9. Mai. Er wird ein unvergessliches Erlebnis bleiben, und Rumänien kann stolz darauf sein, ein so hervorragender Gastgeber gewesen zu sein. Alle Staats- und Regierungschefs haben sich hier sehr wohl gefühlt und konnten intensiv an der zukunftsweisenden Hermannstädter Erklärung arbeiten.“

In seiner Ansprache gedachte der Konsul auch der 30 Jahre seit dem Mauerfall und der Rumänischen Revolution, als der Eiserne Vorhang fiel und die damalige Ordnung, Bespitzelung, Unterdrückung und Mangelwirtschaft in den Partnerländern zusammenfiel.

„Auf einmal, völlig unerwartet, stand die Freiheit vor der Tür, Freiheit zu reisen, seinen Glauben zu leben, Freiheit seine Meinung offen zu äußern, Freiheit sich politisch und sozial zu engagieren. … Vieles ist nicht so gelaufen, wie man es sich erhofft hatte. Schließlich gab es keine Blaupausen, keine Erfahrungen, auf die man zurückgreifen konnte. Die Herausforderungen, die sich aus der Wiedervereinigung ergaben, waren enorm, all die anderen nachfolgenden Herausforderungen wie die Finanzkrise 2008, der Klimawandel, zunehmender internationaler Wettbewerb brauchten oder brauchen ebenfalls unsere ganze Aufmerksamkeit. ... Der Wandel von einer sozialistischen Gesellschaft zu einer freiheitlichen kann nicht über Nacht vollzogen werden. Auch die Deutschen im Westen des Landes mussten nach dem Zweiten Weltkrieg erst mühsam Demokratie lernen. Dennoch, wenn man sich kein Ziel setzt, wird man nirgendwo ankommen“, so der Konsul.

Im Anschluss an sein Grußwort stellte der Konsul das „Transilvania-Auto“ vor, ein gemeinsames Modell der deutschen Wirtschaftsclubs in Hermannstadt und Kronstadt/Braşov, das ein Auto darstellt, in dem alle von deutschen Firmen in Siebenbürgen hergestellten Teile im Bereich Automotive vorgestellt wurden. „Lassen sie uns alle stolz darauf sein, wie gut deutsche und rumänische Ingenieure bei Entwicklung und Forschung zusammenarbeiten, wie gut deutsche und rumänische Kollegen Hand in Hand hochwertige Qualitätserzeugnisse herstellen. Durch die Herstellung all der Autoteile hier leisten die beteiligten Firmen einen erheblichen Beitrag zu Wohlstand und Wirtschaftswachstum im Lande. Danken möchte ich deshalb den beiden Wirtschaftsclubs, die brüderlich zusammenarbeiten und keine Kosten und Mühen gescheut haben, um dieses wunderbare Projekt des Transilvania-Autos zu realisieren und hier heute Abend zu zeigen“, so Konsul Tischler.
Im Anschluss hatten die Anwesenden die Gelegenheit, sich ausgiebig zu aktuellen Themen auszutauschen.