Temeswar ist nicht New York

Bürgermeister Robu will weniger Kioske und Spielhallen

Temeswar (ADZ) – Bürgermeister Nicolae Robu, der für die PNL eine dritte Amtszeit an der Spitze der Temeswarer Verwaltung anstrebt, hat eine Reihe von Treffen mit den Bürgern gestartet, um unmittelbar die Probleme der Menschen in den Stadtteilen kennenzulernen. Ähnlich geht sein wichtigster Herausforderer, der USR-Kandidat Dominic Samuel Fritz, vor. Robu, der zu solchen Treffen auch früher gegangen ist, vor allem dann, als es galt, seine Pläne zum Abriss von Garagen zu verteidigen, will nun jene Stadtteile entdecken, die er bislang ignoriert hatte. So besuchte er am Wochenende den Karl-Küttel-Platz (heute Mocioni-Platz) in der Josefstadt. Nach einem Gespräch mit den Passanten begutachtete der Bürgermeister das Areal und zeigte sich äußerst unzufrieden. Auf dem Platz befinden sich mehrere Zeitungskioske und Imbissbuden, die laut Robu eher in New York zu gebrauchen seien als in Temeswar. Er sei gegen eine solche Art, Handel zu betreiben, und ziehe den stationären Handel vor. Kioske und Verkaufsstände seien dort angebracht, wo viele Menschen rasch mit Mahlzeiten versorgt werden müssen. In Temeswar sei dies nicht der Fall, die Stadt habe eine andere Lebensphilosophie. Ihn haben die vielen Verkaufsstände und Imbissbuden auch in New York gestört, in Temeswar hätten sie einfach nichts zu suchen. Verkaufsstände und Kioske müssten vom Küttel-Platz verschwinden, er werde sich darum kümmern, so Robu. Den Platz werde man umgestalten und einen Brunnen oder eine Statue aufstellen, versprach der Bürgermeister.

Am selben Wochenende besuchte Nicolae Robu auch das Dacia-Viertel. Dort zeigte er sich über die vielen Spielhallen entrüstet, er habe gar nicht gewusst, dass dieses Geschäft derart proliferiere. Zwar habe er das Dacia-Viertel des öfteren besucht, doch die starke Zunahme der Spielhallen sei ihm bisher nicht aufgefallen. Es handele sich hierbei um eine Aggression gegen die Stadt und ihre Bürger. Zu viele Menschen würden ihre Zeit in solchen Etablissements vertreiben, sie würden die Stadtteilbewohner stören. Er habe mehrere Kontrollen angeordnet und sich über die Rechtslage informiert. Der Gesetzgeber habe die Inte-ressen dieser Unternehmen vor Augen gehabt und nicht jene der anständigen Bürger. Wie die Temeswarer Presse schreibt, stammt die Regelung der Spielbetriebe aus der Zeit der großen Koalition PSD-PDL (2009), sie sehe eine zügige Genehmigungsprozedur für Spielhallenbetreiber vor. Würde es nach ihm gehen, würde Robu eine Sondersteuer für solche Geschäfte einführen. Bis dann aber habe er beschlossen, mehr Polizisten der Bereitschaftspolizei in den Stadtteil zu schicken, eine Polizeiwache für das Dacia-Viertel soll demnächst gegründet werden. Dies gehe jedoch nicht von heute auf morgen, man müsse zusätzliche Stellen genehmigen und das nötige Geld dafür bereitstellen.