Temeswarer Gedenktafel erinnert an Notre-Dame-Schule in Segedin

Pfarrer Zsolt Szilvágyi segnete die neue Gedenktafel. Foto: der Verfasser

Temeswar - Vor 150 Jahren, im Jahre 1873, eröffneten die Notre-Dame-Schwestern aus Temeswar in Segedin eine neue Schule für die Ausbildung der Mädchen. Bischof Alexander Bonnaz sowie die Temeswarer Dompröbste Stefan Oltványi und Paul Oltványi, die mit Segedin (Untere Stadt) verbunden waren (da sie auch dort gedient hatten), teilten mit den Schwestern die Ideale der Erziehung junger Mädchen und unterstützten den Bau einer neuen Schule in der Stadt an der Theiß. So fuhr eine Gruppe von sechs Schwestern aus Temeswar nach Segedin, um dort die neue Schule zu errichten.

Schw. M. Andreea Ivanics, Provinzialin der Notre-Dame-Schwestern von Ungarn, nahm in diesem Kontext, vergangene Woche zusammen mit einer Gruppe von Lehrern der Carolina-Schule von Segedin und zwei Klassen von Schülern an einer Heiligen Messe in der Klosterkirche der Notre-Dame-Schwestern in Temeswar teil, um dieses Jubiläum für die Segediner Schule zu begehen. Die Eucharistiefeier wurde von Pfr. Zsolt Szilvágyi, bischöflicher Vikar, Pfarrer von Temeswar IV Josefstadt zusammen mit Msgr. Gjuka Augustinov, Pfarrer der Bulgarischen Personalpfarrei in Temeswar, Msgr. Lajos Kondé, bischöflicher Vikar und Dompfarrer zu Segedin, Domherr Árpád Király, Pfarrer zu Arad-Schega zelebriert. Die Temeswarer Notre-Dame-Schwestern Sr. M. Carmen, Sr. Mariana und Sr. Renata, zusammen mit Dr. Ildiko Erdeli, Direktorin des Ungarischen Theoretischen Bartok-Béla-Gymnasiums, zwei Klassen von Schülern dieses Gymnasiums und mehrere Lehrer waren ebenfalls anwesend.

Domherr Zsolt Szilvágyi betonte in seiner Predigt die Bedeutung dieser gemeinsamen Feier der Begegnung: Die Vergangenheit und die Gegenwart der Schulschwestern verbindet Temeswar und Segedin. Die Wurzeln seien wichtig, denn man müsse die Vergangenheit kennen, um die Gegenwart besser verstehen zu können und somit zur Gestaltung einer besseren Zukunft beizutragen. „Ein Baum ist lebendig, wenn er seinen Wurzeln treu bleibt und neue Triebe treibt.“ Der Bischofsvikar betonte die Notwendigkeit, angesichts der neuen Herausforderungen von heute einen Weg zur Verkündigung des Evangeliums und zur Bildung zu finden. Am Ende der Feier richtete Schw. M. Andreea Ivanics ein Grußwort an die Anwesenden und berichtete über die Geschichte, die Ideale und die Erziehungstraditionen der Schwestern von Temeswar und Segedin. Nach einer musikalischen Einlage der Kinder des Bartok-Gymnasiums, die unter der Leitung von Schw. M. Renata Miklós mehrere Lieder sangen, wurde eine Gedenktafel aus Marmor mit einer Inschrift in ungarischer, deutscher und rumänischer Sprache enthüllt und gesegnet, die das Jubiläum dieser Schule in Segedin und ihrer Gründung durch die Temeswarer Notre-Dame-Schwestern festhält. Die Heilige Messe wurde zu Ehren der Seligen M. Theresia Gerhardinger, der Gründerin der Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau zelebriert. Im Banat sind die Ordensschwestern als Notre-Dame-Schwestern im Bildungswesen berühmt geworden.

Nach der Heiligen Messe nahmen die Schüler aus Segedin und Temeswar an einem Spielewettbewerb teil. Diese städtische Themenreise war der erste Teil einer 150 Kilometer langen Herausforderung, die die Teilnehmer zu den Stätten der Schulschwestern zwischen Temeswar und Segedin führen wird. Lippa, Maria-Radna, Groß-Sanktnikolaus oder Tschanad - sie alle bewahren die Hinterlassenschaft und die Spuren des Ordens, die auf dem „Weg der Schulschwestern“ entdeckt werden können. Er kann in Etappen, als Pilgerreise oder als Ausflug absolviert werden. „Die thematische Reise, die 150 Jahre umspannt, soll helfen, den Schulschwestern, unseren historischen Traditionen, unserem Erbe, aber auch unserer Persönlichkeit und uns selbst näher zu kommen“, heißt es in der Beschreibung des Projekts. Das Ziel der Schulschwestern ist es, den Teilnehmern zu helfen, durch die Stationen eine Harmonie zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu finden. In der Vergangenheit verwurzelt, in der Gegenwart lebend und auf die Zukunft ausgerichtet, wollen sie die Werte und Bezugspunkte vermitteln, die dem täglichen Leben einen Sinn geben können.