Umgehungsstraße: fünf Häuser müssen abgerissen werden

Drei der Hausbesitzer wollen Reschitza wegen Unterbewertung ihres Hausbesitzes verklagen

Reschitza – Das Vorhaben der Stadt Reschitza, eine Alternativstraße am rechten Bersauufer zu bauen, für die Zeit des Baus der neuen Straßenbahnlinie und danach (auch, um das auf der Industriebrache des Standorts Miciur im Entstehen begriffene neue Bürgerzentrum am rechten Bersauufer besser verkehrsmäßig an die anderen Stadtteile anzubinden), wird fünf Haus- und Hofbesitzer zwingen, umzuziehen, weil ihre Häuser abgerissen werden müssen.

Die Verkehrsverbindung vom Hauptboulevard der Neustadt über die Ausfallstraße nach Karansebesch, vorbei am geplanten neuen Kreiskrankenhaus und am Rande des entstehenden neuen Stadtareals Mociur bis zur Libertății-Straße, die der Beginn der Altstadt/von Deutsch-Reschitza Richtung Semenik ist, wird von Bürgermeister Ioan Popa so erklärt: „Wir machen eine neue Verkehrsachse auf der skizzierten Route, die die Mall und das künftige Aqualand sowie das Neubauviertel, das Auchan errichtet, von allen Richtungen besser erreichbar macht. Bis Mociur aus Richtung Neustadt werden wir drei Fahrspuren – alternativ mit vier – führen, danach bleiben zwei Fahrspuren. Von der Bahnschranke bei der Fântânilor-Straße an wird eine zusätzliche Fahrspur angelegt, ohne den normalen Verkehr auf dieser Straße wesentlich zu stören. Beim Gewerkschaftskulturhaus gibt es einen Kreisverkehr, denn auf der neuen Straße werden auch die Stadtbusse verkehren müssen. Das wird den Abriss der beiden Eckhäuser, rechts und links, wo heute die Ampel ist, kosten. Hinter dem Krankenhaus für ansteckende Krankheiten folgt eine Rechtskurve, wo drei Häuser im Weg stehen. Also müssen wir fünf Häuser abreißen, um diese Alternativroute zu bauen – anders kann das Hauptprojekt nicht realisiert werden.“

Popa bezeichnet das Vorhaben als „delikat“, da es sich um den Besitz von Privatleuten handelt: „Ich habe den Menschen versichert, die in diesen Häusern wohnen – und versichere dies über die Medien auch öffentlich –, dass die Stadt ihnen neue Häuser baut, ebenfalls in der Nähe des Stadtzentrums, nahe dem Sitz des Fiskus und des Hotels Rogge. Das wird in gegenseitigem Einverständnis passieren, aller-dings werden die Häuser denselben Wohnraum bieten. Statt der alten Häuser aus den 1930er und 1940er Jahren kriegen sie neue Häuser, die als Wohnraum gleichwertig sind. Aber abgerissen wird erst, wenn die Stadt ihnen die schlüsselfertigen Häuser übergeben hat. Ich gehe mal davon aus, dass - nach dem Abklingen des Erstschocks bei jedem Einzelnen der Betroffenen - wir das in gutem Einvernehmen durchziehen werden.“

Zum Abriss braucht die Stadt nicht das Einverständnis der Betroffenen, sieht das Enteignungsgesetz vor. Allerdings können die Betroffenen die Stadt wegen der Höhe der vorgeschlagenen Entschädigungssumme verklagen. Drei der fünf betroffenen Familien haben bereits diese Absicht dem Kommunalrat signalisiert.