„Was dieser deutsche Staatsbürger alles anrichtet“

Nicolae Robu kritisiert seinen Nachfolger erneut hart

Temeswar (ADZ) – Nachdem Bürgermeister Dominic Fritz angekündigt hatte, dass 2021 die in Temeswar geltenden Lokalsteuern auf ihrem Vorjahresniveau bleiben werden, wurde er vor seinem Vorgänger Nicolae Robu erneut hart angegriffen. Robu schrieb auf seiner Facebook-Seite, dass er im Wahlkampf von der USR-PLUS kritisiert wurde, weil er im Pandemie-Jahr die Steuern nicht senken wollte. Nun sollen die Fraktionen der PNL, der PSD und der „Pro România“-Partei im Stadtrat eine Steuersenkung beantragt haben, doch die USR-PLUS habe sich auf Anordnung von Fritz dagegen gestellt, so dass der Antrag zurückgewiesen wurde. Dies sei lächerlich, insofern im Wahlkampf die USR-PLUS erklärt hatte, dass das geltende Steuerniveau einer Verhöhnung der Bürger und der Unternehmen gleichkomme. Nun sei dieses Niveau aber haltbar. Der „deutsche Bürgermeister“ mit seiner „neuen“ Amtsführung und seiner „Revolution in der Verwaltung“ habe gezeigt, was er könne und sei nur noch peinlich, so Robu.

Zwar sei er ein ehrlicher Bewunderer des deutschen Volkes und dessen Leistungen im Dienste der Menschheit auf dem Gebiet der Wissenschaft, der Technik, der Musik und der Literatur. Er habe eine Menge Leute deutscher Nationalität kennengelernt, sowohl aus Rumänien, als auch aus Deutschland, Universitätsprofessoren, Rektoren, Leiter von Forschungsinstituten, Bürgermeister, Minister, Manager großer Konzerne, Diplomaten und andere; alle hätten ihm mit ihrer Ernsthaftigkeit, ihrer Fachkompetenz und ihrem Charakter imponiert und er habe zu allen exzellente Beziehungen aufbauen können. Doch was „dieser deutsche Staatsbürger mit Wohnsitz in Deutschland, der Bürgermeister von Temeswar geworden sei, alles anrichtet, hat mit all dem, was die Rumänen an den Deutschen bewundern, nichts zu tun“, schrieb Robu. Fritz hätte die Temeswarer belogen, weil er nur an ihrer Wahlstimme interessiert war, und würde nun alles tun, um seine mangelnde Kompetenz, seine Unfähigkeit zu vertuschen. Er würde unaufhörlich jammern und weiterhin über das angeblich „schwere Erbe“ lästern, obwohl dies nicht den Tatsachen entspräche. Er, Robu, habe prall gefüllte Kassen hinterlassen, nie sei die Finanzlage der Stadt besser gewesen. Die Verschuldungsquote liege bei nur 10 Prozent, das Gesetz erlaube eine Höchstverschuldung von 30 Prozent. Die Höhe unbezahlter Rechnungen sei für eine Stadt wie Temeswar überschaubar und eigentlich sei kaum eine Rechnung fällig. Auch in diesem Zusammenhang würde Fritz nicht kapieren, dass eine Rechnung erst nach 30 Tagen fällig werde. Fazit sei, dass Robu dieser Lage sehr schnell Herr geworden wäre, allein aus dem Grund, da er sich nie vorstellen konnte, die Wahlen zu verlieren, und sich dementsprechend doch nicht selbst ein schweres Erbe hinterlassen hätte. Wäre er Bürgermeister geblieben, wäre er hemmungslos herumgesprungen.