Weitere Stadtoberhäupter bekunden Interesse an Allianz des Westens

Bürgermeister Nicolae Robu: AVE nimmt vorläufig keine neuen Mitglieder auf

Die Allianz des Westens wurde am Samstag in Temeswar besiegelt.

Temeswar – Nachdem die Bürgermeister von Hermannstadt/Sibiu, Karlsburg/Alba Iulia und Reschitza/Reşiţa ihr Interesse an der am Wochenende in Temeswar gegründeten Allianz des Westens (AVE) bekundet haben, hat der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu am Dienstag erklärt, dass die Allianz vorläufig keine neuen Mitglieder aufnehmen will. Man müsse ergebnisorientiert arbeiten und könne das junge Konstrukt nicht verwässern lassen, indem man sehr viele neue Mitglieder aufnimmt.

Sogar PSD-Bürgermeister hätten ihn wegen einer Mitgliedschaft ihrer Städte angerufen, doch er möchte allen Interessierten sagen, dass man die Bürger nicht enttäuschen und sich gänzlich auf das Machbare konzentrieren wolle. Er respektiere alle Städte Rumäniens, doch die Allianz bleibe zunächst nur ihren Gründungsmitgliedern vorbehalten, den Städten Klausenburg, Großwardein, Arad und Temeswar. Mit seinen Kollegen wolle er die Strukturen von AVE aufbauen und an der Zielsetzung arbeiten. Die Bürger erwarten, dass durch die AVE die Entwicklung ihrer Städte stark vorangetrieben wird und darauf werde man sich konzentrieren. Verstärkte Lobbyarbeit in Bukarest gehöre zu den Zielen, um die Regierung zu überzeugen, die Dezentralisierung voranzutreiben und Projekte umzusetzen, die eine Stadtverwaltung allein nicht meistern kann, sagte Robu. Man müsse den übertriebenen Zentralismus aufgeben, so der Temeswarer Bürgermeister. Allerdings seien alle Spekulationen, wonach die vier Bürgermeister sich von Rumänien losreißen wollen, ungeheure Dummheiten. Alle vier Bürgermeister seien Patrioten, die sich um ihr Land sorgen, setzte Robu fort.

Anfang der Woche hatten der Bürgermeister von Reschitza, Ioan Popa, der Bürgermeister von Karlsburg, Mircea Hava (beide PNL), sowie die DFDR-Bürgermeisterin von Hermannstadt, Astrid Fodor, die Gründung der AVE begrüßt und Interesse an dem Vorhaben gezeigt. So sagte Fodor in Hermannstadt, dass sie zwar Details nicht kenne, bzw. nur aus den Medien davon gehört habe, AVE jedoch eine konstruktive Idee darstelle. Auch für Hermannstadt würden einige Projekte der Allianz in Frage kommen, zum Beispiel die Beschleunigung der Arbeiten an der Autobahn A1, so Fodor. Der Karlsburger Bürgermeister Hava sagte gegenüber Bukarester Medien, dass seine Stadt zu den vier Großstädten eine sehr gute Beziehung habe. Gemeinsam blicke man auf eine solide Vergangenheit zurück und in eine ebenso starke Zukunft. Es gäbe eine typisch siebenbürgische Arbeitsweise, man blicke immer zu den Nachbarn und nach Europa, so Hava. Die Allianz sei die politische Antwort der Städte auf das Gehabe der Regierung, die das Land nicht weiterentwickelt. Er unterstütze seine vier Kollegen uneingeschränkt und werde, wenn die Allianz so weit sei, gerne mitmachen. Auch ihm gehe es nicht um eine Abspaltung, sondern darum, mehr für das Land zu tun. Die Allianz des Westens werde sicherlich wachsen und den Bürgern großen Nutzen bringen, sagte der Karlsburger Bürgermeister.