Worauf Sie sich im DSTT freuen dürfen

Vorschau zum Januarspielplan des Deutschen Staatstheaters

Horia Săvescu ringt mit der eigenen Identität in Marius von Mayenburgs „Der Hässliche“. Foto: DSTT

Das deutsche Staatstheater spielt im Monat Januar seine Trümpfe aus. Mit der erneuten Hinrichtung des russischen Offiziers Andreij Vukhov fängt das Jahr 2012 im deutschen Staatstheater an. Alexander Hausvater inszenierte das Monodrama des englischen Dramatikers Barry Collins. Sieben Offiziere werden von der deutschen Wehrmacht ohne Nahrung für 60 Tage eingesperrt.

Die Soldaten verfallen dem Kannibalismus und essen sich gegenseitig auf, am Ende bleibt nur Offizier Vukhov übrig, der sich vor einem russischen Armeegericht zu verantworten hat. Schauspieler Georg Peetz liefert eine erschreckend glaubwürdige Darbietung, die unter die Haut geht und das Publikum 90 Minuten lang in Atem hält. Das Stück wird am 13. Januar im Saal des Deutschen Staatstheaters gespielt. Ähnlich düster geht es im Monat Januar im DSTT weiter. Zuvor wird am 17. Januar das Kinderstück „Die Schöne und das Biest“ aufgeführt.

Daniela Török spielt die schöne Bella, die von dem verwunschenen Prinzen (Radu Vulpe) in seinem Schloss gefangen gehalten wird. Der selbstsüchtige und arrogante Prinz wurde von einer Fee in ein Biest verwandelt und muss bis zu seinem 18. Geburtstag die wahre Liebe finden oder er wird dazu verdammt, für immer ein Biest zu bleiben. Das Stück ist eine Adaption des bekannten Walt-Disney-Films und führt auch den Bösewicht Gaston ein, der von Boris Gaza gespielt wird.

Mit „Fette Männer im Rock“ am 18. Januar wird das Thema „Kannibalismus“ erneut aufgegriffen. Schauspieler Horia Săvescu liefert eine seiner Glanzrollen in Nicky Silvers schwarzer Gesellschaftssatire. Weitere kontroverse Themen, die das Stück in der Regie von Simona Vinitlă thematisiert, sind „Inzest“ und „Vatermord“.


Am 21. Januar folgt eine weitere Alexander-Hausvater-Inszenierung. Friedrich Schillers klassisches Gesellschaftsdrama „Don Carlos“ wird von Hausvater in ein modernes Gewand gepackt. Gastschauspieler Wolf E. Rahlfs spielt eine moderne Variante des klassischen Don Carlos Motivs. In weiteren Rollen spielen Olga Török als Elisabeta de Valois, Ramona Olasz als Prinzessin Eboli und Colin Buzoianu als Marquis de Posa. Hausvater inszeniert das Schillerstück wie eine moderne Rockoper und lässt schon mal den einen oder anderen Ton höher schlagen.


Es folgen dann drei der erfolgreichsten Stücke des deutschen Staatstheaters der letzten drei Jahre. Das jüngste Stück des DSTT, Marius von Mayenburgs „Der Hässliche“ in der Regie von Theodor-Cristian Popescu wird am 23. Januar aufgeführt. Die zweifache UNITER-Preisträgerin Velica Panduru schuf ein einzigartiges Bühnenbild, Choreograf Florin Fieroiu verleiht dem Stück Eleganz und Sounddesigner Vlaicu Golcea eine psychedelische Atmosphäre. Die Schauspieler Alex Halka, Olga Török, Rareş Hontzu und Horia Săvescu bringen das Ganze zusammen.

Am 24. Januar wird Volker Schmidts Gesellschaftsdrama „Die Moutainbiker“ in der Regie von Radu Alexandru Nica aufgeführt. Es ist die zweite Aufführung, die unter der Aufsicht des Künstlerdreiecks Dragoş Buhagiar-Florin Fieroiu-Vlaicu Golcea entstand. Das Stück schaut hinter die Kulissen des vorstädtischen Alltags und deckt soziale Missstände auf. Ein hemmungsloses Stück über den Verfall des modernen Menschen.

Am 26. Januar folgt das Collagestück „Shaking Shakespeare“, ebenfalls in der Regie von Radu Alexandru Nica. Ausgehend von der Theaterszene aus Hamlet, unternehmen Schauspieler Peter Papakostidis, Radu Vulpe, Dirk Linke, Rareş Hontzu, Ramona Olasz, Olga Török, Ida Gaza u.a. einen Exkurs durch die Dramen William Shakespeares.


Schließlich wird der Monat mit dem Stück „Der Unsichtbare“ in der Regie von Alex Halka abgeschlossen. Schauspieler Iosif Csorba schlüpft in diverse Rollen in dem Einpersonenstück und überrascht das Publik mit seiner Vielseitigkeit. Frei nach H.G. Wells Buch entführen das Halka-Csorba-Gespann den Zuschauer auf eine emotionale Entdeckungsreise. Die Vorführung wird am 29. Januar gespielt.

Sämtliche Vorstellungen werden simultan ins Rumänische übersetzt.