WORT ZUM SONNTAG: Herr über Leben und Tod

Im Johannesevangelium spricht Christus ein folgenträchtiges Wort (Joh.5,21): „Wie der Vater die Toten erweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, die er will!“ Dass dieses Christuswort keine leere Behauptung war, bezeugen uns die Berichte des Evangeliums. Markus berichtet, dass Jesus die zwölfjährige Tochter des Synagogenvorstehers Jairus mit den Worten: „Talita kum (Mädchen, steh auf)“ wieder zum Leben erweckt hat. Lukas schildert, wie Jesus einen Jungmann, den man bereits zu Grabe trug, durch ein Machtwort wieder lebendig gemacht hat. Johannes stellt eine noch weit spektakulärere Totenerweckung dar. Jesus ruft Lazarus aus dem Grabe heraus, der schon den vierten Tag drinnen lag.

Kann man diesen Berichten Glauben schenken? Die Evangelien berichten sogar ein Ereignis, das die obengenannten Totenerweckungen weit in den Schatten stellt. Der gekreuzigte und ins Grab gelegte Jesus, dessen Grabmal versiegelt und von Soldaten bewacht wurde, ist von den Toten auferstanden! Diese Auferstehung Jesu von den Toten ist sogar das Fundament unseres christlichen Glaubens. Wir bekennen doch im Credo „hinab gestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten!“ Der Apostel Paulus weist im Korintherbrief auf die fundamentale Bedeutung der Auferstehung Christi von den Toten hin: „Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht auferweckt worden. Dann ist euer Glaube nichtig. Nun aber ist Christus von den Toten erweckt worden als Erstling der Entschlafenen!“ Glauben wir an die Auferstehung Christi, dann müssen wir auch an die Wahrheit der drei Totenerweckungen durch Christus glauben. Ja, unsere ganze christliche Existenz ist auf die Möglichkeit der Auferweckung der Toten aufgebaut. Wir bekennen doch im Credo: „Ich glaube an die Auferstehung der Toten, an das ewige Leben!“ Für alle, die an Gott und an Jesus Christus glauben, sind die in den Evangelien berichteten Totenerweckungen kein Glaubenshindernis, sondern eine Bestärkung im Glauben.

Die Atheisten leugnen die Möglichkeit der Erweckung von gestorbenen Menschen. Ihr Grundsatz lautet: Es ist unmöglich, dass Totes lebendig werden kann! Wenn sie das wirklich glauben, dann widersprechen sie sich selbst. Es steht wissenschaftlich fest: Einmal hat es auf Erden kein Leben gegeben! Nun aber gibt es auf Erden eine unermessliche Fülle von Leben. Es stellt sich nun die Frage: Wie ist Leben geworden? Die Atheisten behaupten: Aus Totem ist ohne äußere Einwirkung Leben entstanden. Der Unterschied zwischen Gläubigen und Ungläubigen besteht darin: Der Gläubige ist fest überzeugt, dass der ewiglebende allmächtige Gott das Leben geschaffen hat. Der Atheist behauptet: Das Leben ist allein aus toter Materie entstanden. Woher weiß er das? War er Augenzeuge bei diesem Ereignis? Nein, er glaubt es, obwohl sein Grundsatz lautet: „Ich glaube nur, was ich sehe!“ Aber hier muss er glauben, ohne gesehen zu haben. Ja, der Atheist muss einen viel stärkeren Glauben haben als der gläubige Christ. Der Christ glaubt: Leben kann nur von Leben entstehen. Das beweist die Wissenschaft. Der ewiglebende Gott hat es erschaffen. Dieser Glaube ist rational, also vernünftig. Der gesunde Verstand erkennt: Die Ursache ist immer größer als die Wirkung.

Der Atheist glaubt, das Leben sei allein entstanden. Totes hat sich ein einziges Mal auf dieser Welt selbst lebendig gemacht. Er muss glauben, was der gesunden Vernunft widerspricht: Die Wirkung sei größer als die Ursache.
Wir fragen: Wozu das Leben? Der Christ weiß aus seinem Glauben, dass unser irdisches Leben durch die Pforte des Todes in ein ewiges Leben mündet. Der Atheist behauptet: Obwohl das Leben einst aus Zufall aus Totem entstanden ist, stirbt es wieder und bleibt ewig tot. Welchen Sinn hätte unser Leben, wenn es nach einiger Zeit stirbt und ewig tot bleibt? Es wäre ein grausames Spiel der Natur. Halten wir an der Macht Gottes fest: Er ist der Herr über Leben und Tod! Und setzen wir unsere Hoffnung auf Christus. Er hat verheißen: „Ich bin das Leben und die Auferstehung!“