WORT ZUM SONNTAG: Körpersprache

Kennen Sie Leute mit schwachem Händedruck? Solche, die sich nur auf die Stuhlkante setzen, ganz leise reden oder immer die Hände vor dem Körper verschränkt halten? Spezialisten meinen, in solchen „Äußerlichkeiten“ etwas über das Innere des Menschen erkennen zu können. Natürlich gibt es auch das Gegenteil von den eben beschriebenen Ausdrucksweisen: Leute mit großen Ellenbogen, übertrieben selbstsicherer Ausdrucksweise oder rücksichtslosem Verhalten im Straßenverkehr. Auch dieses Verhalten zeugt nicht gerade von stabilen Persönlichkeiten.

Wir alle kennen auch Menschen, die frei und souverän mit anderen umgehen. Sie haben keine besonderen Berührungsängste und müssen sich nicht in Rechthaberei flüchten. Eigene Schwächen und Fehler können sie zugeben und daraus lernen.

Begegnungen mit solchen Menschen sind sehr angenehm und wenn wir die Wahl haben, begegnen wir lieber solchen Leuten.
Auch Christen sind vor unangenehmer Körpersprache nicht sicher. Unsicherheit wird dann als Demut gedeutet und (sogar gute und richtige) theologische Erkenntnisse werden zu Rechthaberei.

Dabei hat ein Christ das gar nicht nötig. Er dient dem besten Herrn der Welt und weiß von der besten Botschaft, die es je gegeben hat.
Friedrich Nietzsche hat offenbar etwas davon geahnt, als er sagte: „Die Christen müssten mir erlöster aussehen. Bessere Lieder müssten sie mir singen, wenn ich an ihren Erlöser glauben sollte.“

Im Wochenspruch der zweiten Adventswoche geht es auch darum, dass unser Körper von dem reden soll, was uns trägt und hält und Kraft gibt. Jesus erklärt: Wenn Chaos euch umgibt, wenn nichts mehr so ist, wie ihr es euch wünscht, dann: „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ (Lukas-Evangelium Kapitel 21 Vers 28)

Sicher, Körpersprache ist auch erlernbar. Aber wenn unser Leben von Jesus selbst und von der Hoffnung auf sein Kommen getragen ist, dann werden wir „erhobenen Hauptes“ durch das Leben gehen. So können wir auch für andere Menschen positive Wegbegleiter sein.