Ausstellung über das Leben der Physikerin Marie Curie im Französischen Institut

Die Vernissage der Ausstellung über Marie Curie fand am 29. September statt.
Foto: Titus Bojin

Temeswar - „Man sollte weniger neugierig auf Menschen sein als auf Ideen,“ sagte die Physikerin Marie Curie vor etwa einem Jahrhundert. Marie Curie – der Name steht für eine besondere Frau: die Einzige, der zwei Nobelpreise zugesprochen wurden, die erste Frau und die erste Professorin, die an der Sorbonne lehrte und die Wissenschaftlerin, die die Radioaktivität entdeckte. Eine Fotoausstellung im Französischen Institut Temeswar zeigt nun das Leben der Physikerin.

In der Fachwelt wurde sie respektvoll „Madame Curie“ genannt, denn sie hat die Geschichte der Chemie und Physik, aber auch der Medizin und der angewandten Naturwissenschaften wie keine andere Frau beeinflusst. Die Einheit der Radioaktivität trug jahrelang ihren Namen (Curie-Einheit).

100 Jahre sind es her, seitdem die Wissenschaftlerin Marie Curie ihren zweiten Nobelpreis erhielt: Für die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium wurde ihr im September 1911 der Nobelpreis für Chemie zugesprochen. Aus diesem Anlass widmet das Französische Institut Temeswar Marie Curie eine besondere Fotoausstellung. Diese ist zweisprachig (Englisch und Französisch) und ist bis zum 14. Oktober zu besichtigen.

Die Schau „Marie Curie – eine besondere Frau“ zeigt anhand von 50 Fotos den einzigartigen Lebensweg einer Pionierin, eingebettet in den soziokulturellen, historischen und wissenschaftlichen Kontext ihrer Zeit. Dabei wechselt  der Blickwinkel immer wieder zwischen Privat, Forschungsarbeit und offizielle Besuche: Ein Bild zeigt die Physikerin in ihrem Forschungslabor, gemeinsam mit ihrem Mann Pierre Curie, auf einem anderen Foto spaziert sie 1921mit dem amerikanischen Präsidenten W.G. Harding in Washington, ein weiteres Bild zeigt Marie Curie, als sie noch ein Kind war, auf einem anderen Foto schaut „Madame Curie“ nachdenklich ins Leere.

Marie Sklodowska Curie wurde am 7. November 1867 geboren und war eine Physikerin polnischer Herkunft, die in Frankreich wirkte. Sie untersuchte die 1896 von Henri Becquerel beobachtete Strahlung von Uranverbindungen und prägte für diese das Wort „radioaktiv“. Marie Curie ist bisher die einzige Frau, die zwei Nobelpreise erhielt: 1903 wurde sie mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet, acht Jahre später wurde ihr dann auch der Nobelpreis für Chemie zugesprochen.

Marie Curie war im russisch besetzten Teil Polens aufgewachsen. Da Frauen in ihrem Heimatland nicht zum Studium zugelassen wurden, zog sie nach Paris und begann Ende 1891 ein Studium an der Sorbonne. Im Dezember 1897 begann sie die Erforschung radioaktiver Substanzen, die seither den Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit bildeten.