Bundesratspräsident Bodo Ramelow zu Besuch in Temeswar

Projekt und Zusammenarbeit zwischen Philharmonien vorgestellt

Der Präsident des Bundesrates und Ministerpräsident Bodo Ramelow, der Gesandte der Deutschen Botschaft Bukarest Christian Plate und Konsulin Regina Lochner.

Das Streichquartett. Fotos: Zoltán Pázmány

Anlässlich des Besuchs des Präsidenten des Bundesrates und Ministerpräsidenten des Freistaats Thüringen Bodo Ramelow in Temeswar wurde am Dienstagabend im Konzertsaal des Ion-Vidu-Kollegs das Projekt „Schönbergs Gurre-Lieder in der Europäischen Kulturhauptstadt“ vorgestellt. Das Projekt soll in Zusammenarbeit der Partnerstädte Gera / Altenburg und Temeswar entstehen.

Nach der Begrüßung durch Konsulin Regina Lochner erfolgte die Ansprache des Bundesratspräsidenten Bodo Ramelow, der darin unterstrich: „Temeswar ist mit Gera seit 40 Jahren verbunden, einer Stadt aus dem Bundesland, aus dem ich komme, Rumänien ist mit der Bundesrepublik Deutschland seit 30 Jahren verbunden, über Freundschaftsverträge, und seit 20 Jahren war kein Bundesratspräsident mehr hier; deswegen habe ich mich entschieden, bewusst nach Temeswar zu kommen, um zum Ausdruck zu bringen, wie wichtig es ist, dass wir unsere Bande zwischen Deutschland und Rumänien, zwischen Thüringen und Temeswar weiter zu stärken“.

Dabei sprach er die Städtepartnerschaft Gera/Altenburg – Temeswar an, die „eine künstlerische Städtepartnerschaft“ ist, „die sich über längere Zeit entwickelt hat“ und übermittelte den Gruß aus Weimar, der Kulturhauptstadt 1999: „In Weimar war die Kulturhauptstadt ein großer Impuls für mein Bundesland“.

Nach den Ansprachen des Bürgermeisters Dominic Fritz, des Beraters des Kreisratsvorsitzenden Viorel Coifan und des stellvertretenden Präfekten Sorin Ionescu wurde das Gurre-Lieder-Projekt durch den Generalintendanten des Theaters Altenburg Gera Kay Kuntze und den Interimsmanager der Philharmonie „Banatul“ Temeswar Ovidiu Andriș vorgestellt. Es geht um die Zusammenarbeit in der Produktion von Arnold Schönbergs „Gurre-Lieder“, einem spätromantischen Oratorium für Gesangssolisten, Sprecher, Chor und großes Orchester, das 1913 in Wien uraufgeführt wurde. Intendant Kay Kuntze erklärte: „Seit 2017 sind wir sehr beschäftigt mit rumänischen Inhalten, zum Beispiel mit der Oper „Ödip“ von George Enescu. Wir hatten viele Koproduktionen. Jetzt haben wir ein großes Projekt vor uns mit Arnold Schönbergs Gurre-Liedern. Die Mittel dafür sind beantragt und wenn sie zugesagt werden, steht dem nichts mehr im Wege“. Ovidiu Andri{ zählte die rumänischen Partner im Projekt auf: der Chor und das Orchester der Philharmonie, der Chor der Rumänischen Oper Temeswar sowie der Chor des Ion-Vidu-Musiklyzeums und der Dirigent Gabriel Bebeșelea.

Der Abend wurde musikalisch von einem Streichquartett aus Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters Altenburg und der Philharmonie „Banatul“ untermalt und ein Fragment der Gurre-Lieder von einer Aufnahme erklang als „Kostprobe“ für das Publikum.