Deutsch Muttersprache: Durch Auswanderung und Fehler des Staates gefährdet

Hanns-Seidel-Stiftung konnte vielseitig helfen

Daniel Seiberling, Projektleiter Rumänien der Hanns-Seidel-Stiftung und Ovidiu Ganț am Rednerpult.
Foto: privat

Auszug aus der Stellungnahme  des DFDR-Abgeordneten Ovidiu Ganț zum Anlass des 25sten Jubiläums, der Hanns-Seidel-Stiftung in Rumänien.

Zusätzlich zu den äußerst wichtigen Bemühungen der Hanns-Seidel-Stiftung zur Entwicklung der rumänischen Demokratie und des Rechtsstaates beizutragen, haben sich die Vertreter der Stiftung immer für die Unterstützung der deutschen Minderheit in Rumänien eingesetzt. Dafür möchte ich heute, als Vertreter der Rumäniendeutschen im Parlament, herzlichst danken. Die Unterstützung, die wir bekamen galt den wichtigsten Bereichen der Tätigkeit unserer Gemeinschaft.

Als Lehrer möchte ich mit der Bildung anfangen und die jahrelange Hilfe für den Bereich Germanistik erwähnen. Die Deutschlehrertagungen, die wir jährlich zusammen mit der Stiftung veranstaltet haben, bleiben unvergesslich. Die Pflege der Muttersprache in unseren Schulen bleibt das Non-plus-Ultra unserer Gemeinschaft im Sinne der Bewahrung unserer Identität als deutsche Minderheit in Rumänien. Die Hilfe war umso wichtiger, da das muttersprachliche Bildungssystem sowohl durch die Auswanderung der Sachsen und Schwaben wie auch durch die Fehler des Staates gefährdet wurde. Die schlechte Bezahlung der Lehrer, die eine Abwanderung in Richtung Wirtschaft stimuliert, macht das Lehrerdefizit noch größer, wobei die fehlenden Lehrbücher nach der Wende zu einer chronischen Krankheit wurden.

Im Bereich Verwaltung werden unsere Kommunalpolitiker unterstützt, wie neulich durch einen Erfahrungsaustausch mit Kollegen aus Bayern.

Das Gleiche gilt für die Bereiche Soziales und Politik. Diesbezüglich möchte ich im engsten Zusammenhang mit der Hanns-Seidel-Stiftung meinen Dank für die jahrzehntelange Unterstützung, die wir vom Freistaat Bayern erhalten haben, aussprechen. Altenpflege, Gesundheit und Paleativmedizin sind deren Schwerpunkte. Eine herausragende Rolle dabei spielt Frau Landtagspräsidentin Barbara Stamm als Beauftragte für Rumänien der Bayerischen Regierung.

Auch ich erfreute mich in meinen Bemühungen, engste Kontakte zwischen Rumänien und Bayern, bzw. Deutschland zu knüpfen, sowohl der Unterstützung von Frau Stamm wie auch jener der Hanns-Seidel-Stiftung. Was die bilateralen Beziehungen wie auch die Europapolitik anbelangt, half mir mein ehemaliger Kollege und guter Freund Markus Ferber, Vorstandsmitglied der Hanns-Seidel-Stiftung.

Für die stetige Hilfeleistung möchte ich stellvertretend wie auch persönlich Frau Vorsitzenden Prof. Ursula Männle herzlichst danken. Ich konnte infolge dieser Zusammenarbeit auch enge freundschaftliche Beziehungen knüpfen mit Menschen, die mir bis heute sehr nahe stehen, wie Luise Schifter-Popescu und Hanns-Peter Niedermeier. Zurzeit läuft diese sehr gut dank des Einsatzes von Nicol Nae und Ciprian Petcu.

Abschließend möchte ich die Hoffnung aussprechen, dass die Hanns-Seidel-Stiftung uns alle auch in den nächsten Jahren unterstützen wird, im Sinne der Festigung des Rechtsstaats und der Demokratie in unserem Land wie auch der weiteren europäischen Integration Rumäniens.

(Redaktionelle Bearbeitung: Siegfried Thiel)