Deutsches Unternehmen auf Expansionskurs

Ein Drittel der Finanzierung kommt vom rumänischen Staat

Ovidiu Silaghi: „Die Mitfinanzierung vom Staat ist gut angelegt“. Im Bild: der Minister (links) und Ovidiu Ganţ.

Der Automobilzulieferer ContiTech Fluid hat im nord-west-rumänischen Großkarol/Carei (Verwaltungskreis Sathmar/Satu Mare) seine Produktionsstätte ausgeweitet und eine neue Halle zur Herstellung von Schläuchen eröffnet. Bis Anfang 2013 sollen alle drei neu geplanten Produktionslinien betriebstüchtig sein - 300 Arbeitsplätze wird die Halle sichern. Die Neuinvestition in Großkarol beläuft sich auf 15 Millionen Euro, fast ein Drittel davon sind Staatshilfen, um die sich insbesondere der Abgeordnete Ovidiu Ganţ bemüht hatte. "Staatshilfen sind das effizienteste Mittel um Investitionen heranzuziehen", sagte der Parlamentarier der Deutschen Minderheit bei der Eröffnung der neu angebauten Produktionstätte aus dem Gelände der ContiTech.

In diesem Sinne der Investitionsförderungen werde er auch den Dialog mit der neuen Regierung in Rumänien fortsetzen, sagt Gan]. „Meine Politik richtet sich nicht nach der  Partei, die gerade an der Regierung ist“. Christian von Albrichsfeld,  Entwicklungsleiter bei Continental Automotive Romania, hob hervor, dass Rumänien ausländische Investitionen braucht, die Arbeitsplätze gründen, Steuern zahlen und den Konsum ankurbeln.

„Wir sind einer der größten Arbeitgeber im Verwaltungskreis Sathmar und daher auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region“, sagt Geschäftsführer Andreas Witkowski. Die Staatshilfen in Höhe von 4,4 Millionen Euro sind für Witkowski ein „klares Zeichen, dass die Zukunft des Continental-Konzerns in Rumänien auf festen Füßen steht“. Bei der Veranstaltung in Großkarol waren Verkehrsminister Ovidiu Silaghi, die Abgeordneten Ovidiu Ganţ und Ioan Holdiş, sowie Würdenträger aus der Kommunalverwaltung- und -politik zugegen.

ContiTech Fluid stellt seit2001 in Großkarol Schläuche für Heizung bzw. Kühlung in Autos her. Noch findet ContiTech Arbeitskräfte im Näheren Umfeld der Stadt. Aus einem Umkreis von etwa 20 Kilometern pendelt das Personal in den Betrieb. „Wir schulen die neuen Mitarbeiter vor Ort“, sagt Rafael Mansurov, der zusammen mit Andreas Witkowski den Betrieb leitet. 1500 Mitarbeiter hat ContiTech Fluid derzeit in Großkarol. „Unser Target liegt bei 1700“, sagt Imola Kiss, Kommunikationsbeauftragte des Unternehmens. Solche betriebsinternen Ausbildungen sind jedoch nur bei Mitarbeitern möglich, deren Produktionstätigkeit keine hohe berufliche Qualifikation voraussetzt. (Mangelhafte) Berufsbildung wird jedoch sofort zum Thema, wenn eine solche erforderlich wird. „Wir haben schon Probleme, wenn wir einen guten Elektriker einstellen wollen“, so Imola Kiss.

Damit ist ContiTech, Großkarol und der Raum Sathmar kein Sonderfall, sondern eine Bestätigung einer landesweit gültigen Regel.

ContiTech Fluid Automotive Romania hat ihre Produktion in Großkarol im Jahr 2001 unter der anfänglichen Bezeichnung Phoenix Romania in einer Werkhalle begonnen. Im Jahr 2005 wurde Phoenix von der Continental AG übernommen und die Niederlassung erhielt den Namen ContiTech Fluid. 2006 kam eine zweite Halle dazu, die dritte wird gerade eingerichtet.