Die Metropolitanzone Reschitza will Geld

Mehrere Gemeinderatsbeschlüsse stehen noch der Vollanerkennung im Weg

Jüngst wurde für 80.000 Lei der kinetische Brunnen des Herderpreisträgers Constantin Lucaci im Reschitzaer Stadtzentrum renoviert. Mit der Schaffung der Metropolitanzone Reschitza hofft man auf kulantere Finanzierungen seitens der EU – aber auch auf eine Verringerung der Schulden, welche die Stadt zwecks Gegenfinanzierungen von Projekten aufnehmen muss. Foto: Zoltán Pázmány

Reschitza – Auf seiner jüngsten Pressekonferenz sprach der Bürgermeister von Reschitza, Mihai Stepanescu, vom Stand des Zusammenschlusses der Kommunen zur Metropolitanzone Reschitza. „Die ersten organisatorischen Schritte haben wir hinter uns gebracht“, meinte er. „Jetzt müssen die Dokumentationen für Projekte folgen, die der EU zur Finanzierung in der nächsten Haushaltsperiode vorzulegen sind.“

Reschitza habe den Beschluss zur Gründung der Metropolitanzone auch bereits im Stadtrat abgesegnet. Die meisten der anderen Kommunen allerdings noch nicht und das ist gegenwärtig ein Hindernis in der vollen Anerkennung der Metropolitanzone. Auch sei bereits ein erstes Projkt ausgearbeitet worden, stagniere aber gegenwärtig, weil noch zu viele Konstituierungsbeschlüsse der Kommunen ausstehen.

Stepanescu: „Ich danke allen Bürgermeistern der Ortschaften rund um Reschitza, dass sie Zweck und Ziel des Zusammenschlusses verstanden haben und entsprechend vorgehen – mit einer einzigen Ausnahme. Dieser Bürgermeister scheint weder das höhere Ziel, das wir verfolgen, kapiert zu haben, noch gefragt zu haben irgendwo, um was es eigentlich geht. So ist es halt an manchen Orten.“

Stepanescu ließ durchblicken, dass der Bürgermeister von Ezeriş - diese Gemeinde hat sich als einzige im Umfeld von Rechitza geweigert, dem Metropolitanbund beizutreten – seine Bürger konsequent desinformiert habe: „Es ist zwar das gute Recht einer Kommune, sich frei für die eine oder andere Option zu entscheiden, aber dafür muss sie auf alle Fälle vorher korrekt informiert sein. Mit Gerüchten kann man alles manipulieren. Dass durch die Metropolitanzone alle persönlichen Dokumente der Bürger ausgetauscht werden müssen, dass die Eigenständigkeit der Ortschaft verschwindet und diese von Reschitza geschluckt wird usw.“ Letztendliches Ziel der Schaffung der Metropolitanzone Reschitza sei es nach wie vor, eine Verwaltungseinheit mit mehr als 100.000 Einwohnern zu schaffen, die in einem Umkreis von 30 km leben, ohne ihre Eigenständigkeit als Kommunen anzutasten, aber gewisse Projekte gemeinsam zu stemmen. Und um leichter an Finanzierungen heranzukommen.

Gegenwärtig haben, neben Reschitza, Bokschan, Kraschowa, Lupac, Eisenstein/Ocna de Fier, Târnova, Franzdorf/Văliug, Weidenthal/Brebu Nou und Dognatschka sich für den Zusammenschluss zur Metropolitanzone entschieden. Ezeriş hat sich durch seinen Bürgermeister geweigert, beizutreten.

Stepanescu zur Möglichkeit der Aquirierung von Fördergeldern in der EU-Haushaltsperiode 2014-2020: „Selbstverständlich verliert keine dieser Ortschaften durch den Beitritt zur Metropolitanzone Reschitza etwas von ihren Eigenrechten und -pflichten, zumal sie voll und ganz den Status unabhängiger Kommunen beibehalten. Als solche können sie unbegrenzt Förderanträge für Projekte stellen. Und dann aber auch zusätzlich als Mitglieder einer Metropolitanzone. Das ist eine zusätzliche Chance für die Kommune. Zumal es EU-Fördergelder gibt, die ausschließlich in einem solchen Rahmen der Metropolitanzonen gewährt werden. Dazu kommt, dass die Mitfinanzierung des Antragstellers bei 2 Prozent der Gesamtkosten liegen kann, es also sehr attraktiv ist, solche Projekte bis 2020 einzureichen. Da gibt es jetzt landesweit einen Kampf, weil wir nicht die einzigen sind, welche diese Chance erkannt haben.“