Ein schönes christliches Werk

Banater Gedenktage 2017: Diözesanbischof Martin Roos wird 75

Diözesanbischof Martin Ross, erreicht in Kürze das Alter von 75 Jahren und kann nach nunmehr 18 Jahren als oberster Seelsorger der römisch-katholischen Diözese Temeswar, nach einer vitalen administrativen Umorganisierung dieser Diözese,  auf ein schönes christliches Werk zurückblicken.

Martin Roos wurde am 17. Oktober 1942 in Knes/Satchinez, Kreis Temesch geboren. Seine Eltern stammten aus Deutschsanktpeter und Szegedin. Sein Vater Martin geriet als deutscher Soldat im II. Weltkrieg in englische Kriegsgefangenschaft, konnte nicht mehr in die Heimat zurück und siedelte nach Kanada zu der Verwandtschaft aus. Die Mutter wurde 1945 für fünf Jahre zur Zwangsarbeit nach Russland deportiert. Der junge Martin blieb in der Obhut der Großeltern und besuchte die deutsche Grundschule im Heimatort, dann die Mittelschule (Kantorenschule) 1957-61 in Karlsburg. Hier begann er auch ein Theologie-Studium, das er nach der Aussiedlung 1962-1969 in Deutschland (Philosophie und Theologie-Hochschule Königstein im Taunus) fortsetzte. Die Priesterweihe empfing er in der Diözese Rottenburg. Er wirkte darauf als Seelsorger in Stuttgart-Obertürkheim und 1973-1990 in Stimpfach. 1988 wurde er zum Vorsitzenden des Priesterwerks St Gerhard gewählt. 1990 wurde Sebastian Kräuter Diözesanbischof und bat um Beistand aus Deutschland. So kehrte Martin Roos, gemäß eines alten Herzenswunsches (nach eigenen Aussagen auch aus Pflichtgefühl vor den Gläubigen der Diözese aus der alten Heimat) wieder ins Banat zurück: Er wurde zum Kanzleidirektor ernannt.

1999 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Diözesanbischof als 93. Nachfolger des Heiligen Gerhard im Bistum Tschanad-Temeswar. In seiner nicht leichten Amtszeit erfolgte eine gründliche administrative Umorganisierung und Erneuerung des Bistums: In 400 Kirchengemeinden bestehen 72 Pfarreien und wirken 90 Pfarrer, die Gläubigen sind aus sieben Banater Ethnien, sodass auch in all deren Muttersprachen gepredigt wird.

2011 verlieh ihm die Theologische Fakultät Fulda die Ehrendoktorwürde. Das wegen seinen Verdiensten um die Kirchengeschichte des Banats wie auch um den Studien- und Bildungsaustausch in der Priesterausbildung zwischen Temeswar und Fulda. 2004 wurde er vom Präsidenten Rumäniens mit dem Orden des Kulturellen Verdienstes im Grad eines hohen Offiziers ausgezeichnet. Von seinen Werken von hohem dokumentarischen Wert, die sich vor allem um das Banater Kulturerbe und speziell um das wertvolle Bau- und kirchliche Erbe im Rahmen der Diözese Temeswar bemühen, sollen die Bände „Maria Radna. Ein Wallfahrtsort im Südosten Europas“, Band I, Schnell & Steiner, Regensburg, 1998, sowie „Maria-Radna. Ein Wallfahrtsort im Südosten Europas“, Band II, Schnell & Steiner, Regensburg, 2004 und   „Erbe und Auftrag. Die alte Diözese Csanád“, Bd. 1. Teil 1: Von den Anfängen bis zum Ende der Türkenzeit. 1030–1718, 2009 erwähnt werden.