Eine Banater Schwäbin auf Weltreise (52): Phuket/ Koh Samui – Thailands exotischer, faszinierender Süden

Elefantentrekking - so steigt man auf

Big Buddha – die 15 Meter hohe Buddha Statue in Chaweng
Fotos: Max

Nach Bangkok ist der Süden Thailands beliebtestes Touristenziel. Und das zu recht. Traumhafte Strände und das in allen Preisklassen, von den bescheidensten, budgetgebundenen Naturliebhaberurlaubern, über die All-Inclusive-Massentouristen, bis zu den Fünf-Sterne-Luxusherbergen auf Privatinseln gibt´s hier alles, was das Herz begehrt, die ganze Bandbreite an Urlaubsmöglichkeiten.

Das Klima ist herrlich urlaubig (wenn man die Tropen nicht beleidigt, sie urlaubig zu nennen...), die Strände, die Palmen, die Natur, alles wirkt zusammen, um einen neiderregenden Bilderbuchurlaub ins Lebensbuch zu schreiben, für jedermann, in jedem Alter und für jeden Geldbeutel.

Phuket ist eher die Allinclusive-Tourismusnische, aber da Phuket der zweitgrößte Flughafen Thailands ist und man hier gute Anschlüsse und Direktflüge nach Europa hat, ist es ein passendes Tor zu Thailands Süden für uns Europäer, wenn man nicht über Bangkok fliegen möchte.

Chalong Bay ist der größte Hafen der Insel, von dem aus man Boote nehmen kann zu den kleineren Privatinseln mit Luxushotels. Wenn man Party, Trubel, Gaudi, Jux und Dollerei sucht, ist man in Phuket Town genau richtig, da, wo die unzähligen Allinclusiv-Hotels dicht gedrängt nebeneinander sich den Platz am Strand streitig machen.

Da geht die Party ab, bis spät nachts hört man die vielen Strandbars und Discos die zahllosen alkoholisierten europäischen Touris beschallen und fragt sich, wie viele am Ende des Abends mit einer kleinen, exotischen thailändischen Schönheit zurückkehren ins Hotel.

Der typische, durchschnittliche Urlauber hier ist nämlich der 40-60jährige alleinstehende oder (real oder vorgeblich) unglücklich verheiratete Europäer, der eine (neue?) Frau zum mit nach Europa Nehmen oder auch nur für einen Urlaub oder eine Nacht sucht.

Ein bisschen tun einem die Mädels in den Discos und Bars schon leid, denn sie sind alle nur halb so groß wie die Europäer, mit denen sie betrunken liebäugeln und sehen aus wie Kinder neben den massigen Kerlen, obwohl es erwachsene Frauen sind – da sieht man schon von weitem, das was nicht passt und es wohl nicht so ganz die wahre Liebe sein kann – meine Urgroßmutter definierte das immer ungarisch derb: „Mind egy ló es egy szamár!“.

Wenn man aber nicht auf Abschleppen aus ist, sondern einen gemütlichen, entspannenden Tropenurlaub sucht, dann kann man sich in einem Fünf-Sterne-Luxushotel auf einer Privatinsel verwöhnen lassen, zu überraschend erschwinglichen Preisen. Zum Beispiel das Ratcha ist so eine versteckte Insel-Perle, nur eine kurze, einstündige Bootsreise vom Hafen von Phuket entfernt.

Anstelle eines Zimmers in einem Massentourismushotel bekommt man hier ein eigenes Tropenhäuschen, mit Steinbadewanne und Außendusche. Die Insel ist groß genug, dass man sie mit dem Fahrrad erkunden kann, fischen gehen, Büffel oder Riesenschildkröten in freier Wildbahn beobachten und es durchaus auch länger als ein paar Tage hier aushalten kann, ohne das zappelige Insel-Strand-irgendwann-langweilig-Gefühl.

Die frisch gepressten Obstcocktails (mit oder ohne Alkohol) sind herrlich hier, vor allem so exotische – und nachahmbare –Kombinationen wie Wassermelone-Minze.

Wenn´s dann irgendwann, nach einer Woche oder länger, doch langweilig wird und man eine etwas größere Insel braucht zum Erkunden, zum Land und Leute kennenlernen, dann ist Koh Samui das Richtige. Auch hier gibt es Hotels in jeder Preisklasse, aber da die traumhaften (hier echten) Fünf-Sterne-Hotels wirklich erschwinglich sind, kann man sich auch gleich etwas verwöhnen lassen (z.B. www.x2resorts.com). Koh Samui ist zu groß, um die Insel mit dem Fahrrad zu erkunden, hier braucht man einen Mietwagen.

Ein Tag reicht für eine Powertour, oder auch zwei, wenn man sich Zeit lassen möchte. Hier gibt es einiges zu sehen,  außer dem – natürlich herrlichen – Sand- und Palmenstrand und dem warmen, türkisfarbenen Ozean, die zum Faulenzen ohne Ende einladen.

Das exotischste und zugleich das außergewöhnlichste Souvenier, das  man von hier mitbringen kann, vorausgesetzt, (man hat genügend Platz zu Hause) findet man im Norden, in Bophut, Bang Rak oder Chaweng, neben der Statue des Big Buddha (einer, wie der Namen schon sagt, wirklich riesigen Buddha Statue).

Auf den kleinen Straßen im Schatten der Statue findet man kleine Läden, die aus Auto- und sonstigen Schrotteilen Dekostatuen schweißen und verkaufen, die Roboter oder Außerirdische aus Hollywood Science-Fiction-Filmen darstellen – so realistisch, dass man erstmal ordentlich erschrickt, wenn man die ersten sieht. Auch übers Internet zu bestellen übrigens, ohne bis nach Thailand fliegen zu müssen (z.B. http://www.nickshop.biz/). Überlebensgroße R2-D2 aus Starwars, einen Terminator, Alien oder einen Predator, welches kleine oder größere Kind hat sich nicht mal gewünscht, so was zu Hause stehen zu haben?

Für kleinere Zimmer gibt’s die Statuen auch in 20 Zentimetern Handgepäckgröße, wenn die 2,50 Meter oder 3 Meter großen nicht wirklich ins Wohnzimmer passen. Wer Party sucht, ist übrigens in Chaweng oder Lamai genau richtig: Abends geht hier die Post ab. Nicht erschrecken, nicht alle Damen sind es wirklich, mehr oder wenig offensichtlich männliche Transvestiten werben hier in schillerndsten Kostümen für Bars und lassen sich gern und kostenlos mit Touristen fotografieren, was ein wirklich tolles Foto zum Angeben zu Hause gibt.

Die große Buddha-Statue in Chaweng ist zwar beeindruckend, aber auch wirklich nur das, eben eine 15 Meter große Statue. Viel spannender ist der Tempel Wat Khunaram, wo ein echter, mumifizierter Mönch, ein Meditationsmeister, zur Anbetung ausgestellt ist. Ein Mönch hält zu jeder Tages- und Nachtzeit Wache und erteilt einen Segen in Form eines handgeknüpften Armbandes, das Glück bringen und vor Bösem beschützen soll.

Die Hin Ta, Hin Yai - Großmutter-/Großvater-Felsformationen südlich vom Ban Lamai sehen wirklich nur aus einer schwer zu treffenden Perspektive nach Genitalien aus – da ist mehr Werbung dran als sonstwas. Aber auf dem Weg dorthin gibt es einen weichen, gelatineartigen türkischen Honig (Rachat) aus Kokos mit Sesam, in kleinen, dreieckigen praktischen Häppchen, einzeln in Zelofantütchen verpackt, die nicht nur extrem lecker schmecken, sondern auch ein schönes, kleines Mitbringsel sind für die Lieben zu Hause und einen Thailandgeschmack vermitteln.

Während der Regenzeit gibt es schöne Wasserfälle, die man mit dem Auto erreichen kann, aber während der Trockenzeit sind die paar Tröpfchen kaum als Wasserfall zu identifizieren. Der Magic Buddha Garten ist ein künstlerisches Vermächtnis, eine Verarbeitung von Liebeskummer, ein Einsiedler, der ein Stück Flusslauf durch Steinskulpturen in eine andersartige Landschaft verwandelt hat – aber nur sehenswert, wenn man sowieso vorbeifährt und weil es keinen Eintritt kostet.

Der Namuang Safari Park ist hingegen sehr empfehlenswert, auch wenn es nicht kostenlos ist. Hier kann man Krokodil- und Affenshows sehen, Elefantenreiten, den Berg hoch, durch Kautschukbaumplantagen (unbedingt einmal den Finger in den Kautschuksaftauffangbehälter, der an jedem angekratzten Baum hängt, stecken, ist ein witziges Gefühl, obwohl es fürchterlich stinkt) und dann kann man sich an Seilwinden in irrer Geschwindigkeit den Berg hinabseilen durch die Baumgipfel – oder auch zu Fuß wieder runterspazieren, wenn Abseilen zu viel Adrenalin wäre.

Der Süden Thailands ist wirklich ein vielfältiges Urlaubsziel und bietet für Hängematten- und Sonnenanbeter genauso Vielfältiges wie für Abenteuerlustige jeden Alters und für jede Preisklasse.